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Ex-Boss des Tijuana-Kartells nach US-Haft nach Mexiko abgeschoben

Der frühere Drogenboss Eduardo Arellano Félix ist nach verbüsster Haftstrafe in den USA in seine Heimat Mexiko abgeschoben und dort erneut verhaftet worden.

Agentur
sda
24.08.21 - 09:30 Uhr
Ereignisse
ARCHIV - Auf diesem Bild vom 27. Oktober 2008 wird Eduardo Arellano Felix von maskierten Polizeibeamten eskortiert. Mexikos Generalstaatsanwaltschaft teilte mit, dass der frühere Drogenboss des Tijuana-Kartells nach verbüßter Haftstrafe in den USA nach…
ARCHIV - Auf diesem Bild vom 27. Oktober 2008 wird Eduardo Arellano Felix von maskierten Polizeibeamten eskortiert. Mexikos Generalstaatsanwaltschaft teilte mit, dass der frühere Drogenboss des Tijuana-Kartells nach verbüßter Haftstrafe in den USA nach…
Keystone/AP/Alexandre Meneghini

Der 64 Jahre ehemalige Finanzchef des Tijuana-Drogenkartells wurde am Montag auf der Grenzbrücke zwischen dem texanischen Brownsville und der Stadt Matamoros den mexikanischen Behörden übergeben, wie Mexikos Generalstaatsanwaltschaft mitteilte. Dort wurde Arellano Félix alias «El Doctor» demnach mit Haftbefehl wegen der Vorwürfe unter anderem des Drogenhandels und der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung verhaftet.

Arellano Félix war im Jahr 2008 in Mexiko festgenommen und 2012 an das Nachbarland ausgeliefert worden. Dort wurde er im darauffolgenden Jahr unter anderem wegen Verschwörung zur Geldwäsche zu 15 Jahren Haft verurteilt. Im Gegenzug für seine Kooperation mit den Ermittlern waren die Anklagepunkte reduziert worden. «El Doctor» kam nun frühzeitig frei, nachdem er einen Grossteil seiner Strafe in einem Gefängnis mit niedriger Sicherheitsstufe in Pennsylvania abgesessen hatte. In Mexiko sollte er in ein Hochsicherheitsgefängnis kommen.

Das Tijuana-Kartell - auch Arellano-Félix-Organisation genannt - war von mehreren der zahlreichen Geschwister seiner Familie gegründet worden und war in den 1990er Jahren eines der mächtigsten Verbrechersyndikate Mexikos. Die Gruppe schmuggelte grosse Mengen Marihuana und Kokain über die Grenzstädte Tijuana und Mexicali in die USA. Nach Angaben des auf Sicherheitsthemen spezialisierten Portals Insight Crime verfügte das Kartell zudem über weitreichende Beziehungen zur mexikanischen Regierung und zu den Strafverfolgungsbehörden.

Zwei Brüder von Eduardo Arellano Félix sitzen in den USA im Gefängnis, zwei andere wurden getötet. Einer von ihnen, Francisco Rafael Arellano Félix, wurde 2013 bei seiner Geburtstagsfeier im Urlaubsort Los Cabos von einem als Clown verkleideten Killer erschossen. Auch er war zuvor in den USA in Haft gewesen.

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