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Graubünden ist relativ verschont geblieben

Das Wetter hat sich in den vergangenen Tagen eher von seiner stürmischen Seite gezeigt. Unter anderem kam es aufgrund der Regenfälle zu einem Streckunterbruch. 

Südostschweiz
17.08.21 - 18:38 Uhr
Ereignisse
Über Graubünden zog in der Nacht von Sonntag auf Montag ein Gewitter. 
Über Graubünden zog in der Nacht von Sonntag auf Montag ein Gewitter. 
Symbolbild/Archiv

In der Nacht von Sonntag auf Montag hat es in Graubünden geblitzt, gedonnert und geregnet. So zog ein erstes Gewitter um Mitternacht von Glarus kommend über das Churer Rheintal in Richtung Engadin. Auch in der zweiten Nachthälfte bis zum Morgen waren Gewitter unterwegs. Zwar beruhigte sich das Wetter im Laufe des Morgens, am Montagnachmittag wurde es in Graubünden dann aber nochmals nass. 

Unterbrochene Bahnlinie

Aufgrund der heftigen Regenfälle kam es zu einem etwas grösseren Vorfall auf der Strecke der Rhätischen Bahn (RhB) zwischen Valendas und Versam. Die starken Niederschläge führten zu einem Murgang beim Carrerabach, welcher über die Gleise trat, wie Simon Rageth, Mediensprecher der RhB erklärt. Auf rund 150 Meter wurden die Gleise von Material bedeckt. Bis am Dienstagmittag wurde die Strecke jedoch erfolgreich geräumt und konnte wieder für den Bahnverkehr freigegeben werden. «Nun wird noch angeschaut, ob es zu Schäden gekommen ist, die mittelfristig repariert werden müssen», so Rageth. 

Zum Zeitpunkt des Ereignisses befand sich dank eines Frühwarnsystems kein Zug im Gefahrenbereich. Denn weil es schon im Jahr 2017 zu einem Murgang am Carrerabach kam, ist seit 2019 ein Alarmierungssystem in diesem Gebiet im Einsatz. Laut Rageth misst das Alarmierungssystem die Pegelstände im Bach. «Sobald gewisse Werte überschritten werden, wechseln die Signale bei der Zugstrecke auf Rot und die Züge dürfen nicht weiterfahren.» 

Während des Streckenunterbruchs verkehrten Bahnersatzbusse zwischen Ilanz und Chur. «Für die betroffenen Reisenden ist so etwas natürlich immer ein wenig ärgerlich, aber sie haben dennoch viel Verständnis in solchen Situationen», betont Rageth. 

Einzelne besorgte Anrufende

Für die Kantonspolizei Graubünden hielt sich die Arbeit während und nach des Unwetters in Grenzen. Gemäss Markus Walser, Mediensprecher bei der Kantonspolizei Graubünden, meldeten sich nur einzelne Personen aus der Bevölkerung bei der Polizei. So erreichten die Einsatzleitzentrale der Kantonspolizei hauptsächlich Anrufe von Personen, die mit Wasser in Gebäuden meldeten. «Die Feuerwehr kam dann zum Zug, um das Wasser herauszupumpen», erklärt Walser. «Oder das Tiefbauamt musste aufgeboten werden, weil gewisse Strassen mit Steinen, Gehölze oder Bäumen leicht verschüttet wurden», ergänzt er. 

Die Unwetter haben auch im Calfeisental erheblichen Schaden angerichtet. Zwar wurden durch Murgänge und Hagelschauer keine Menschen verletzt, die Schadenssumme an Autos, Strassen und Gebäuden dürfte aber hoch ausfallen. Die Aufräumarbeiten laufen. Mehr dazu:

Kein besonderes Gewitter 

Bei jedem grösseren Gewitter, wie jenes vom Montag, gebe es Hotspots für Steinschläge oder Murgänge, besonders entlang von Gewässern oder Wildbächen, erklärt Andreas Huwiler vom kantonalen Amt für Wald und Naturgefahren. In diesem Sommer habe es auch schon einige solche Ereignisse gegeben, jedoch nicht sehr grosse. «Im Juli gab es rund doppelt so viel Niederschlag wie im langjährigen Schnitt, aber es kam dadurch nicht zu aussergewöhnlich vielen Ereignissen», führt Huwiler aus.

«Mit den warmen und trockenen Tagen sinken die Pegel nun wieder und die Böden können auch wieder einiges an Wasser aufnehmen. Die Aussichten sind also relativ gut, auch wenn es erneut zu Niederschlägen und Gewittern kommen sollte», so der Experte abschliessend. 

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