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Gewitter mit Sturmböen und Hagel fordern mehrere Verletzte

Erneut haben am Montagabend aussergewöhnlich starke Gewitter die Schweiz heimgesucht. Teilweise prasselten Hagelkörner in der Grösse von Golfbällen nieder. In Bulle FR mussten sechs Kinder in ein Spital gebracht werden.

Agentur
sda
28.06.21 - 22:06 Uhr
Ereignisse

Die Gewitter zogen am späten Nachmittag aus Westen auf. Am Jura Südfuss wehten laut Wetterdiensten Böen von 101 km/h, so in Cressier NE. Auf dem Chasseral erreichte eine Orkanböe 122 km/h, wie Meteonews am Montagabend twitterte.

Mancherorts erreichten die Körner die Grösse von Golfbällen, so in La-Chaux-de-Fonds oder Epsach BE. In Nottwil LU hatten die Hagelkörner einen Durchmesser von sieben Zentimetern, wie SRF Meteo schrieb.

Sechs Kinder im Spital

In der Westschweiz wurde der Kanton Freiburg stark in Mitleidenschaft gezogen, rund 300 Meldungen gingen bei der Einsatzzentrale ein. Arg in Bedrängnis kam laut Kantonspolizei Freiburg eine 16-köpfige Schulklasse mit ihren zwei erwachsenen Begleitpersonen, die in Bulle von einem Hagelzug überrascht wurde.

Sechs Kinder und eine erwachsene Begleitperson wurden vom Rettungsdienst betreut und zur Untersuchung in ein Spital gebracht. Laut einem Lersevideo auf Blick.ch durchschlug in Bulle der Hagel das Dach einer Coop-Filiale.

In Cham ZG wurde eine Velofahrerin durch Hagelkörner am Kopf verletzt. Die 29-jährige Frau musste mit dem Rettungsdienst Zug ins Spital eingeliefert werden. In Baar ZG wurde eine Autofahrerin durch Glassplitter leicht verletzt, als der Hagelschauer ihre Frontscheibe beschädigte. Insgesamt gingen bei der Kantonspolizei Zug rund 100 Meldungen ein.

In Wolhusen LU wurde eine Person durch herumfliegende Gebäudeteile und zwei weitere durch Hagelkörner verletzt, wie die Luzerner Polizei am Montagabend mitteilte. Insgesamt gingen 450 Meldungen bei der Einsatzzentrale ein.

Die Berner Kantonspolizei erhielt über 300 Schadenmeldungen. Wie Alertswiss zu entnehmen war, waren die Gemeinden Mühlethurnen und Lohnstorf im Kanton Bern am Abend wegen eines Wasserleitungsbruches von der Wasserversorgung abgeschnitten.

In Solothurn stürzte wegen des Unwetters das Gerüst beim Rathaus in der Altstadt ein.

Probleme auf Strassen und Schiene

Wie der Bahninformation der SBB zu entnehmen war, kam es auf den Linien Bern-Belp-Thun, Burgdorf-Solothurn, Bern-Schwarzenburg und Bern-Kerzers FR zu Störungen. Letztere konnte am späten Montagabend behoben werden. Auch auf Strassen kam es wegen der Wassermassen und Hagel zu Behinderungen.

Gemäss SRF Meteo wurden zwischen 15 Uhr und 20.30 Uhr in der ganzen Schweiz rund 45'000 Blitzeinschläge gemessen. Mit rund 14'000 Blitzen seien im Kanton Zürich am meisten Entladungen registriert worden.

Starkregen begleitete die «aussergewöhnlichen» Gewitter, wie SRF Meteo schrieb. In Opfikon wurden ZH in einer Stunde 36,8 mm Niederschlag gemessen, in Lohn SH waren es 45,6 mm, wie der Wetterdienst twitterte.

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