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Seilbahnunglück mit 14 Toten in Italien - Suche nach der Ursache

Nach dem tödlichen Absturz einer Seilbahn in Norditalien geht die Suche nach der Unglücksursache weiter.

Agentur
sda
24.05.21 - 06:26 Uhr
Ereignisse
dpatopbilder - HANDOUT - Retter arbeiten am Wrack einer Gondel, die in der Nähe des Gipfels der Stresa-Mottarone-Linie in der Region Piemont, Norditalien, abstürzt war. Foto: Uncredited/Soccorso Alpino e Speleologico Piemontese/dpa - ACHTUNG: Nur zur…
dpatopbilder - HANDOUT - Retter arbeiten am Wrack einer Gondel, die in der Nähe des Gipfels der Stresa-Mottarone-Linie in der Region Piemont, Norditalien, abstürzt war. Foto: Uncredited/Soccorso Alpino e Speleologico Piemontese/dpa - ACHTUNG: Nur zur…
Keystone/Soccorso Alpino e Speleologico Piemontese/Uncredited

Die Staatsanwaltschaft der Gemeinde Verbania in der Region Piemont übernahm die Ermittlungen. Die Gondel mit den Ausflüglern war am Sonntag beim Ort Stresa westlich des Lago Maggiore aus zunächst ungeklärter Ursache in die Tiefe gestürzt. 13 Menschen verloren dabei am Unglücksort ihr Leben, wie die Bergretter mitgeteilt hatten. Die Bürgermeisterin von Stresa sprach im Fernsehsender «Rainews 24» von Kindern unter den Todesopfern.

Nach dem Unfall waren zwei schwer verletzte Kinder noch per Hubschrauber in eine Klinik in Turin geflogen worden, wo eines von ihnen noch am Abend starb und sich so die Zahl der Toten auf 14 erhöhte. Das zweite Kind - ein fünfjähriger Junge, der schwere Frakturen an den Beinen erlitten hatte - wurde am Abend operiert und stabilisiert, berichtete die Agentur Adnkronos.

Israelische Medien berichteten unter Berufung auf das Aussenministerium, dass unter den Toten fünf Israelis seien. Auch der schwer verletzte Junge stamme aus Israel.

Die Seilbahn war zwischen dem Ort Stresa am Westufer des bei Touristen beliebten Sees und dem Monte Montarrone unterwegs als sie plötzlich abstürzte. Ein Ermittler der Carabinieri sagte laut Nachrichtenagenturen, ein Stahlseil habe sich gelöst. Der 1491 Meter hohe Monte Montarrone ist für seine Aussicht auf die Borromäischen Inseln im Lago Maggiore und sein Berg-Panorama bekannt. Im Winter ist das Gebiet Ziel vieler Skifahrer. Bilder der Feuerwehr und der Polizei zeigten die völlig zerbeulte Kabine an einem steilen Hang in einem Waldstück. Das Gebiet sei schwer zugänglich gewesen, hiess es von den Rettern.

«Mit grosser Trauer habe ich von dem tragischen Unfall der Stresa- Mottarone-Seilbahn erfahren», teilte Italiens Ministerpräsident Mario Draghi mit. Er spreche den Familien der Opfer sein Beileid aus. Staatspräsident Sergio Mattarella sprach von einem «tiefen Schmerz», den das Unglück ausgelöst habe. Auch Aussenminister Luigi Di Maio und andere Minister aus dem Kabinett Draghi zeigten sich via Twitter bestürzt über das Unglück.

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen sprach den Familien der Opfer per Twitter «Europas tiefes Mitgefühl» aus. EU-Ratspräsident Charles Michel und der EU-Parlamentspräsident David Sassoli drückten ebenfalls ihre Anteilnahme aus.

Der Präsident der Region Piemont, Alberto Cirio, forderte bei «Rainews 24» die Aufklärung des Unglücks. Italien sei ein Land der Sicherheit. Erst seit Samstag dürfen in Italien die Seilbahnen wieder nach Monaten der Schliessung wegen der Corona-Pandemie ihren Betrieb für Ausflügler aufnehmen. Das hatte die Regierung kürzlich beschlossen. Italien will schrittweise die Corona-Beschränkungen lockern. Die Touristen-Saison soll ab Juni beginnen können. Zuletzt wurde auch die nächtliche Ausgangssperre verkürzt und die Aussengastronomie geöffnet.

Die gesamte Gegend um den Lago Maggiore zieht viele Urlauber an. Der Monte Mottarone gehört zu den beliebten Ausflugszielen an dem See. «In zwanzig Minuten vom See zum Berg», damit wirbt die Seilbahn Funivia Stresa-Alpino-Mottarone auf ihrer Webseite. Das Panorama auf dem Gipfel soll zu einem der schönsten gehören. Im Winter kommen Ski-Sportler in die Gegend. Im Sommer sind viele Wanderer dort unterwegs. Der Nachrichtenagentur Ansa zufolge wurde die Bahn zuletzt zwischen 2014 und 2016 überholt.

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