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Schneereicher Winter mit vielen Lawinenunfällen

Das Institut für Schnee- und Lawinenforschung hat eine erste Bilanz des zu Ende gehenden Winters gezogen. Sie zeigt: Im Puschlav und dem Bündner Rheintal gab es aussergewöhnlich viel Schnee.

Südostschweiz
31.03.21 - 11:18 Uhr
Ereignisse
Üben mit dem Verschütteten-Suchgerät. Im zu Ende gehenden Winter sind mehr Menschen in Lawinen ums Leben gekommen als im langjährigen Durchschnitt. (Archivbild)
Üben mit dem Verschütteten-Suchgerät. Im zu Ende gehenden Winter sind mehr Menschen in Lawinen ums Leben gekommen als im langjährigen Durchschnitt. (Archivbild)
KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER

Im zu Ende gehenden Winter sind mehr Menschen in Lawinen ums Leben gekommen als im langjährigen Durchschnitt. Das Institut für Schnee- und Lawinenforschung hat in der Schweiz bisher 27 Todesopfer und eine vermisste Person gezählt.

Im 20-Jahres-Mittel seien es 18 Tote, teilte das Davoser Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF am Mittwoch in einer vorläufigen Bilanz mit. Es gerieten auch mehr Menschen in Lawinen. Bisher 296 Personen wurden diesen Winter von einer Lawine erfasst. Im Mittel der letzten 20 Jahre waren es 177 Personen. Wie die folgende Grafik zeigt, ist es auch in Graubünden zu mehreren tödlichen Unfällen gekommen:

Höher als üblich war auch die Zahl der Lawinen: Seit 1. Oktober und bis Dienstag wurden 318 Lawinen mit Personen- und Sachschäden registriert, davon 215 Personenlawinen. Das seien etwa doppelt so viele wie üblich, schrieb das SLF. Etwas über dem Mittel lag auch die Zahl der Lawinen, die Sachschäden verursachten.

Ungesichert und auf Varianten

Alle 27 tödlich Verunglückten waren Wintersportlerinnen und -sportler, die laut SLF im ungesicherten Gelände verunfallten. Elf waren auf Touren gewesen, 16 hatten Variantenabfahrten unternommen. Einen Unfall gab es im Jura, wo tödliche Lawinenunfälle selten sind.

Das SLF nennt mehrere Gründe für die höhere Zahl von Lawinenopfern: schwache Altschnee-Schichten, mehrmals grosse Neuschneemengen, zum Teil sehr grosse Lawinen und mehr Unfälle von Variantenfahrern. Eine abschliessende Bilanz der Lawinenunfälle zieht das SLF jeweils Ende September, am Ende des hydrologischen Jahres.

Viel Schnee in tieferen Lagen

Der Winter 2020/2021 war vor allem unterhalb 2000 m schneereicher als im langjährigen Mittel, schreibt das SLF weiter. Die Menge an Neuschnee und auch die Schneehöhen waren vielerorts überdurchschnittlich. Aussergewöhnlich viel Schnee habe es in den tiefen Lagen des Puschlavs und des Bündner Rheintals gegeben. (so/sda)

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