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Tödliche Gefängnisrevolte wegen Corona in Sri Lanka

Nach einer tödlichen Revolte in einem Hochsicherheitsgefängnis auf Sri Lanka hat die Regierung angekündet, 607 Gefangene freizulassen. Es handle sich um Häftlinge, die wegen kleineren Vergehen in verschiedenen Gefängnissen sässen, sagte Justizminister Ali Sabri am Dienstag dem Parlament des Inselstaates.

Agentur
sda
01.12.20 - 15:32 Uhr
Ereignisse
Bei einem Gefängnisaufstand sind mindestens acht Menschen gestorben und mehr als 60 verletzt worden. Foto: Eranga Jayawardena/AP/dpa
Bei einem Gefängnisaufstand sind mindestens acht Menschen gestorben und mehr als 60 verletzt worden. Foto: Eranga Jayawardena/AP/dpa
Keystone/AP/Eranga Jayawardena

Auch weitere Gefangene sollten angesichts mehrerer Corona-Ausbrüche in den notorisch überbelegten Gefängnissen entlassen werden. Nach offiziellen Angaben sind in dem Land zurzeit mehr als 1100 Gefangene mit Corona infiziert.

So hatten Häftlinge in mehreren Anstalten bessere Einrichtungen, die das Abstand-Halten eher zulassen, sowie regelmässige Corona-Tests gefordert, wie ein Beamter, der für die Gefängnisse des Landes zuständig ist, sagte. In einem Gefängnis 15 Kilometer nördlich der Hauptstadt Colombo ist die Lage am Sonntag eskaliert.

Gefangene hätten Medikamente aus einem Medikamentenraum gestohlen, Gefängniswärter angegriffen, versucht zu fliehen, Gebäude und Dokumente angezündet sowie zwei Wächter zeitweise als Geiseln genommen. Die Polizei habe das Feuer eröffnet und die Situation in der Nacht zu Montag unter Kontrolle gebracht. Insgesamt sind nach Polizeiangaben bei der Revolte und an den Folgen mindestens elf Menschen gestorben und 108 verletzt worden.

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