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Feuerwehren bewahren das historische Zwickyhaus

Grosseinsatz der Feuerwehren Glarus Nord und Glarus beim Brand in Mollis. Aus einem Wohnhaus können sechs Bewohnende rechtzeitig evakuiert werden. Doch dem Zwickyhaus drohte Gefahr.

Südostschweiz
19.10.20 - 04:30 Uhr
Ereignisse

Von Hans Speck

Gestern Morgen um 7.10 Uhr verständigten mehrere Anrufer den Feuerwehrnotruf: Es brenne im Ortskern von Mollis an der Ecke Oberdorfstrasse/Anna-Göldi-Weg im Dachstock eines Wohnhauses. Es sind vier Wohneinheiten betroffen, wie die Kantonspolizei mitteilt. Die sechs Bewohner konnten rechtzeitig evakuiert werden. Es wurde niemand verletzt.

Kurz vor 8 Uhr erreichte mich auf meinem Handy eine kurze, aber vielsagende Meldung eines Kollegen: «Grossbrand in Mollis»! Noch halb in Bettwärme eingepackt, fahre ich sofort von Netstal ins Nachbardorf Mollis. Schon von Weitem sehe ich einen bedrohlich anzusehenden, riesigen Rauchpilz über den Dächern des alten Dorfkerns. «Hoffentlich brennt da nicht das Zwickyhaus», ist mein erster Gedanke.

«Retten – Halten – Löschen»

Bei der Zufahrt zur Brandstätte werde ich von einem Feuerwehrpolizisten kurz aufgehalten, dann kann ich mich direkt zum Einsatzleiter Patrik Landolt begeben.

Meine erste, für mich beruhigende Feststellung ist, dass nicht das Zwickyhaus brennt, sondern ein in gefährlicher Nähe angrenzendes Wohnhaus am Anna-Göldi-Weg. Starker Rauch quillt aus dessen Dachstock. Hingegen ist das Zwickyhaus, welches das brennende Haus an Höhe weit überragt, eine Zeit lang akut gefährdet. Besagt doch eine Feuerwehrweisheit: «Die Kleinen zünden die Grossen an, die Grossen aber nicht die Kleinen.»

So konzentrieren sich die Einsatzkräfte im Ersteinsatz nach der Doktrin «Retten – Halten – Löschen» auf das Halten des Zwickyhauses, nachdem gesichert ist, dass sich keine Personen mehr im brennenden Haus aufhalten.

Zwei Feuerwehren im Einsatz

So gesehen ist es dem Einsatz der rund 120 anwesenden Angehörigen der Feuerwehren von Glarus Nord und Glarus zu verdanken, dass das geschichtsträchtige Gebäude mitten im alten Dorfkern von Mollis gehalten werden kann und es nicht zu einem Quartierbrand mit schwerwiegenden Folgen kommt.

Von Feuerwehr, Sanität, Staatsanwaltschaft und Polizei standen rund 120 Personen im Einsatz. Es ist hoher, noch nicht bezifferbarer Sachschaden entstanden, so die Meldung der Kantonspolizei. Die Brandursache wird untersucht.

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