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Essen und Trinken nur noch im Sitzen

Die neue Maskentragpflicht, die im Kanton Graubünden ab Samstag gilt, fordert auch die Bündner Gastrobranche. Franz Sepp Caluori, Präsident von Gastro Graubünden, äussert sich zur Situation in den Restaurants.

Südostschweiz
16.10.20 - 14:45 Uhr
Ereignisse
Service Gastronomie Schutzmaske Maske Corona Coronavirus Restaurant Hotel Chur Gastro
Auch für das Servicepersonal gilt ab Samstag eine Maskentragpflicht.
OLIVIA AEBLI-ITEM

Künftig dürfen Gäste in Restaurants, Bars und Clubs die Maske nur dann ablegen, wenn sie an einem Tisch sitzen. Das ist Teil der neuen Maskentragpflicht, die ab Samstag in allen öffentlich zugänglichen Innenräumen gilt. Essen und Trinken ist dann nur noch im Sitzen erlaubt. Wer aufsteht, um das Restaurant zu verlassen oder den Gang zur Toilette antritt, muss eine Maske tragen, wie Franz Sepp Caluori, Präsident von Gastro Graubünden bestätigt. «Wir machen selbstverständlich mit, um die Zahlen wieder zu drücken.»

Caluori hatte sich in der Vergangenheit gegen eine Maskenpflicht in Restaurants ausgesprochen. Die Masken würden die Menschen zusätzlich verunsichern, obwohl die Sicherheit der Gäste durch das Schutzkonzept gewährleistet sei, argumentierte er damals. Als Gastro Suisse zum Ende des Shutdowns eine Maskentragpflicht für das Personal in der Küche und im Service empfahl, machte Caluori klar, dass der Schutz durch die strengen Distanz- und Hygienemassnahmen auch ohne Masken gewährleistet sei.

Quarantäne ist grösseres Problem

In Bündner Restaurants sah man in der Vergangenheit deshalb auch nur wenige Angestellte mit entsprechendem Schutz. Caluori ist mittlerweile umgeschwenkt. «Der Sommer hat gezeigt, dass Masken nicht unbedingt nötig waren. Aber jetzt, in Innenräumen, ist eine solche Pflicht von Nutzen. So müssen auch nicht alle Mitarbeiter in Quarantäne, wenn sich ein Angestellter infiziert hat», sagte er gegenüber Radio Südostschweiz.

Wenn die Abstände zwischen den Tischen in den Gastrobetrieben beibehalten werden könnten und keine Personenbeschränkung für Versammlungen nötig werde, treffe die Maskenpflicht die Branche nicht so hart. Schlimmer sei die zehntägige Quarantäne. «Wir schauen momentan mit dem Bundesrat und dem Kanton, dass wir Mitarbeitende im Hinblick auf den Winter mit Schnelltests testen können.»

In der Umsetzung der Maskenpflicht selbst sieht Caluori keine Schwierigkeiten. Vor allem in den ersten Tagen und Wochen sei Kulanz von den Gemeindepolizeien gefordert, welche die neue Regelung durchsetzen müssen. «Die Regelung kommt quasi über Nacht. Darauf aufmerksam machen, ist am Anfang besser als Bussen auszusprechen.» (jas)

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