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Schneider: «Dieses Risikos muss man sich einfach bewusst sein»

Gut 300 Personen mussten nach einem Corona-Fall im «Viva» in Chur in Quarantäne. Vorwürfe könnten niemandem gemacht werden, erklärt der Stellvertretende Bündner Kantonsarzt gegenüber Radio Südostschweiz. Es sei alles bestens abgelaufen, die Regierung müsse die Situation nun aber im Auge behalten.

Südostschweiz
09.10.20 - 04:30 Uhr
Ereignisse
Dem Churer Club «Viva» wie auch der infizierten Person gebe es absolut nichts vorzuwerfen, sagt Jörg Schneider, Stellvertretender Kantonsarzt von Graubünden.
Dem Churer Club «Viva» wie auch der infizierten Person gebe es absolut nichts vorzuwerfen, sagt Jörg Schneider, Stellvertretender Kantonsarzt von Graubünden.
SYMBOLBILD/UNSPLASH

Am vergangenen Samstag, 3. Oktober, war eine Person im «Viva»-Club in Chur, die später positiv auf Corona getestet wurde. Dies wurde am Donnerstag bekannt, und nun wurden gut 300 Personen in Quarantäne geschickt. Darunter hauptsächlich die weiteren Gäste des Clubs vom letzten Samstag.

Die infizierte Person wusste zum Zeitpunkt des Besuchs im «Viva» noch nichts von ihrer Krankheit. Die Symptome hätten sich erst in den folgenden Tagen bemerkbar gemacht, erklärt Jörg Schneider, Stellvertretender Kantonsarzt in Graubünden, im Interview mit Radio Südostschweiz.

Vorbildliche Arbeit von «Viva»

Auch dem Club könne man überhaupt keine Vorwürfe machen, so Schneider weiter. «‹Viva› hat sich an alle Vorschriften gehalten und eine vorbildliche Contact-Tracing-Liste geführt.» Dank dieser Liste, die mittels App und QR-Code generiert wurde, konnten die Zuständigen alle betroffenen Personen umgehend per Massen-SMS informieren und in Quarantäne schicken. Bei 300 Personen war das hier der Fall.

Das kann laut dem stellvertretenden Kantonsarzt jedem passieren. «Dieses Risikos muss man sich einfach bewusst sein, wenn man in einen Club oder einen Ort mit viel Menschenaufkommen geht. Wenn eine Person den Raum betritt, die später positiv getestet wird, ist für alle Quarantäne angesagt.»

Nur direkte Kontaktpersonen betroffen

Viel weiter gehe die Quarantäne-Massnahme aber nicht, erklärt Schneider. In Quarantäne müssen die Personen, die direkten Kontakt zur infizierten Person hatten. Da die positiv getestete Person an jenem Abend nur im «Viva» und keinem anderen Club oder anderen Bar war, sind keine weiteren Lokale von der Quarantäne betroffen. Auch wenn andere Personen aus dem «Viva» später weitergezogen sind. «Die Kontakte der Kontakte müssen erst in Quarantäne, wenn ihre direkte Kontaktperson ebenfalls positiv getestet wurde», so Schneider.

Situation wird im Auge behalten

Die Regierung wird die Situation nun analysieren und schauen, wie es sich am kommenden Wochenende entwickelt. «Dann wird geprüft, ob eine Verschärfung der Massnahmen notwendig ist», sagt Schneider. Fairerweise müsse man sagen, dass das der erste Fall in Graubünden mit einem solchen Ausmass war. Sollten sich solche Fälle aber häufen, müsse man auf jeden Fall das weitere Vorgehen anschauen, so Schneider. (hin)

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