So wenig Lawinenopfer wie seit 60 Jahren nicht mehr
Der Lawinenwinter hat in der Schweiz fünf Menschen das Leben gekostet. Eine davon verunfallte in Graubünden. Das ist der tiefste Wert seit 60 Jahren. Alle Opfer waren Wintersportler, die sich im ungesicherten Gelände aufhielten.
Der Lawinenwinter hat in der Schweiz fünf Menschen das Leben gekostet. Eine davon verunfallte in Graubünden. Das ist der tiefste Wert seit 60 Jahren. Alle Opfer waren Wintersportler, die sich im ungesicherten Gelände aufhielten.
Im Durchschnitt sterben jedes Jahr rund 18 Personen in einer Lawine. Dieses Jahr hat der Lawinenwinter aber deutlich weniger Leben gekostet als sonst, wie das Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) in Davos mitteilt. Fünf Menschen sind gestorben – alle hatten sich im ungesicherten Gelände aufgehalten. Einer davon in Graubünden.
Gründe für die tiefe Opferzahl sieht Jürg Trachsel vom SLF verschiedene. Einerseits seien in den gefährlichsten Phasen des Winters die Wetter- und Schneebedingungen durch Sturm und Regen bis in hohe Lagen für Touren unattraktiv gewesen. Weniger Tourengänger und Variantenfahrerinnen dürften deshalb unterwegs gewesen sein. Aber auch die Lawinensituation sei in diesem Winter überdurchschnittlich günstig gewesen. Und einige der 122 Menschen, die dieses Jahr von einer Lawine erfasst wurden, hätten wohl einfach auch Glück gehabt. Wie etwa mehrere Tourengänger, die im Februar beim Aufstieg zum Piz Chrachenhorn in Davos Monstein von einer Lawine erfasst wurden. Die Alpinisten kamen mit dem Schrecken davon:
Die Lawinensituation ist immer noch gut. In Kombination mit dem schönen Wetter lockte der Flüelenpass letztes Wochenende trotz Coronavirus-Massnahmen viele Tourengänger an. «So wie letztes Wochenende geht es natürlich nicht», sagt Jürg Trachsel. «Darum der Appell an die Eigenverantwortung: Legt alles daran um Menschenaufläufe zu verhindern und überlegt euch ehrlich, ob jetzt der richtige Moment ist, um auf Skitour zu gehen.» (sda/jas)
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