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Für Gesundheitsamt ist Corona in Graubünden nur eine Frage der Zeit

Wer aktuell in Graubünden Grippesymptome verspürt, ist viel eher an einer Grippe als am Coronavirus erkrankt. Das sagt der Leiter des Bündner Gesundheitsamtes.

Südostschweiz
26.02.20 - 16:07 Uhr
Ereignisse
Gesundheit
Dieser Platz in der Intensivstation ist mit Desinfektionsmittel, Schutzmasken und Handschuhen für eine Grippewelle ausgerüstet.
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Die Lage in und für Graubünden habe sich auch nach dem ersten nachgewiesenen Coronavirus-Fall in der Schweiz nicht verändert, sagte Rudolf Leuthold, Leiter des Bündner Gesundheitsamtes, auf Anfrage von Radio Südostschweiz. Das Virus sei jetzt einfach ein bisschen näher gekommen.

Leuthold rät zum regelmässigen Händewaschen. Das sei eine Hygienemassnahme, um möglicherweise aufgefangenen Viren abzutöten. Das gelte aber auch für ganz normale Grippeviren.

Vergleichbar mit normaler Grippe

Einen normalen Krankheitsverlauf beim Coronavirus gibt es laut Leuthold nicht. «Von Nichtbemerkung bis zu einer Lungenentzündung mit Todesfolgen ist alles möglich.» Alle Menschen mit einem milden Verlauf kennt man laut Leuthold nicht – und daher auch nicht die Gesamtzahl von am Coronavirus Erkrankten.

Unter dem Strich sei das Coronavirus vergleichbar mit einer normalen Grippe. Aber auch diese sind saisonal sehr unterschiedlich spürbar. «In Deutschland gibt es pro Grippesaison von ein paar wenigen 1000 bis zu 30'000 Todesfälle.» Klar sei jedoch, dass vom Krankheitsverlauf ältere Leute sowie bereits erkrankte Menschen stärker gefährdet seien als andere.

Eine Frage der Zeit

Wer aktuell Grippesymptome aufweise, sei viel eher von einer normalen Grippe, als vom Coronavirus betroffen, sagt Leuthold weiter. Leute, die Grippesymptome aufweisen, sollen zuhause bleiben und schauen, dass sie niemanden anstecken würden. Leuthold rät, erst wieder zur Arbeit zu gehen, wenn man fieberfrei sei.

«Wer das Gefühl hat, am Coronavirus erkrankt zu sein, soll einen Arzt oder ein Spital anrufen.» Mit einem Rachenabstrich könne in einem Labor in Genf innert einem Tag getestet werden, ob jemand am Coronavirus erkrankt sei, oder ob jemand einfach Angst gehabt habe.

Weltweit sind mehr als 81’000 Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet. Davon sind 2764 Menschen verstorben; 49 Personen starben ausserhalb des chinesischen Festlands. In der Schweiz ist aktuell ein bestätigter Fall im Kanton Tessin bekannt. Leuthold geht aber davon aus, dass es eine reine Zeitfrage ist, bis der erste Coronavirus-Fall in Graubünden nachgewiesen wird. (phw)

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