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Die wahren Helden der Fasnacht

Die vergangenen Tage standen ganz im Zeichen der Fasnacht. In unserer Serie rücken wir verschiedene Themen der fünften Jahreszeit in den Fokus. Zum Abschluss geht es nun um die Aufräumarbeiten nach den Feiern.

Anna
Panier
25.02.20 - 04:30 Uhr
Ereignisse
Rund 20 Tonnen Abfall kommen während der Fasnachtzeit zusammen.
Rund 20 Tonnen Abfall kommen während der Fasnachtzeit zusammen.
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Tolle Kostüme, viel Gelächter, lustige Momente, originelle Umzugswagen, talentierte Guggen und Abfall – viel Abfall. All das gehört zur Fasnacht. Wer nach den Partys auf die Strasse blickt, bemerkt, dass die Fasnacht trotz allen guten Momente eben auch weniger schöne Aspekte mit sich bringt.

Dieses Szenario kennt man auch in der Stadt Chur. Reto Gruber, Leiter Werkbetrieb Stadt Chur, erklärt: «Wenn man nach den Feierlichkeiten auf die Strasse schaut, sieht man den Abfall und das viele Konfetti. Besonders rund um das Welschdörfli ist die Verschmutzung gross.» Während der Fasnachtstage kämen insgesamt rund 20 Tonnen Abfall zusammen.

Schnell muss es gehen

Bei so viel Abfall braucht es auch dementsprechend viele Leute, die im Einsatz stehen, um eben diesen wieder wegzuräumen. «Wir arbeiten mit zwei Gruppen mit jeweils 15 Leuten. Total sind sechs Wischmaschinen und zwei grosse Kehrichtwägen im Einsatz», so Gruber. Das sei nötig, da der Werkbetrieb zeitliche Deadlines habe.

Wichtig sei, am Samstag die Hauptachse und den Öffentlichen Verkehr nach dem Umzug so schnell wie möglich freizugeben. Am Sonntagmorgen, nach der eigentlichen Fasnacht, wird darauf geachtet, dass das Welschdörfli, die Gassen in der Altstadt und die Bahnhofstrasse bis 9.00 Uhr morgens aufgeräumt sind, wie Gruber weiter erklärt.

Alte Hasen

Für den Werkbetrieb sind die Aufräumarbeiten keine neue Angelegenheit. «Wir sind uns solche Grossanlässe bereits gewohnt. Zusammen mit der Polizei und dem Organisationskomitee besprechen wir jeweils die Lage und lassen Erfahrungen der vergangenen Jahre miteinfliessen», sagt Gruber weiter. Diese Anlässe seien eine Ganzjahresaufgabe. Vor und nach den eigentlichen Aufräumarbeiten müssten Aufgaben erledigt werden, Aufbau- und Planungsarbeiten etwa.

In der Vergangenheit gab hatten die Mitarbeiter der Werkbetriebe bisher nie mit besonderen Herausforderungen an der Fasnacht zu kämpfen.. Ein solcher Fall wäre beispielsweise, wenn es schneit. «Dann müssten wir zudem die Strassen freiräumen», sagt Gruber.

Insgesamt sind 30 Mitarbeitende des Werkbetriebs Chur im Dienst.
Insgesamt sind 30 Mitarbeitende des Werkbetriebs Chur im Dienst.
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Positive Rückmeldungen

Nur von einer aussergewöhnlichen Situation, welche aber wohl mehr zum Schmunzeln anregt, kann Gruber berichten.
«Vor einigen Jahren hatte ein Fasnachtswagen ein Heugebläse montiert. Dieses hat Konfetti in die Bäume gewirbelt. Wochenlang danach waren die Bäume noch immer voll mit den Papierschnipseln.» Mittlerweile seine solche Gebläse aber verboten.

Wer solche Aufbauten oder andere Teile der Fasnachtswägen entsorgen will, kann das bei uns auch tun, wie Gruber erklärt. Am Samstagnachmittag würde die Multistelle extra geöffnet werden. «Das ist ein Service Public, den wir zusätzlich zu der Reinigung der Stadt für die Fasnächtler anbieten.»

Alles in allem wüssten die Fasnächtler die Arbeit des Werkdienstes auch zu schätzen. «Wir machen ja sozusagen den Besenwagen nach dem Umzug. Die Rückmeldungen der Leute sind sehr positiv. Es ist eine Wertschätzung gegenüber unserer Arbeit. Das freut uns sehr.» Und manch einer erstaune, wie schnell die Stadt wieder in neuem Glanz erstrahle.

Anna Panier arbeitet als Redaktorin bei Online/Zeitung. Sie absolvierte ein Praktikum in der Medienfamilie Südostschweiz und studiert aktuell Multimedia Production im Bachelor an der Fachhochschule Graubünden in Chur. Mehr Infos

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