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Auf die Grösse kommts nicht an

Die nächsten Tage stehen ganz im Zeichen der Fasnacht. In unserer Serie rücken wir verschiedene Themen in den Fokus. Heute geht es um kleine aber feine Fasnachtsanlässe. Ein Organisator erzählt von den Herausforderungen und auf was es an einer Dorf-Fasnacht ankommt. Auch verraten wir Euch, wann und wo ihr im kleinen Rahmen Fasnacht feiern könnt.

Anna
Panier
21.02.20 - 04:30 Uhr
Ereignisse
In den nächsten Tagen finden verschiedene Fasnachtsfeierlichkeiten in Graubünden statt.
In den nächsten Tagen finden verschiedene Fasnachtsfeierlichkeiten in Graubünden statt.
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Fasnacht, die Zeit der Narren. Eingefleischte Fasnächtler freuen sich auf ihre kreativen Kostüme, Schnitzelbänke und Guggenkonzerte. Andere wiederum sehen die Fasnacht einfach als einen Anlass, um zu feiern und mit Freunden und Fremden anzustossen.

Auch in Chur werden sich am Samstagabend wieder unzählige Leute auf den Strassen des Welsch-Dörflis und den Rest der Ausgehzonen tummeln. Wem das zu viel des Guten ist, für den bieten sich die kleineren Anlässe rund um Chur an. In Graubünden feiern nämlich viele Dörfer und Gemeinden ihre ganz eigenen Fasnachtspartys.

Die Feier klein...

Die eben angesprochenen kleinen, aber doch feinen Anlässe sind nur oft nicht so bekannt, wie die Churer Fasnacht. Und das trotz des riesigen Aufwands. Meist ist die Organisation einer kleinen Fasnachtsfeier für die Veranstalter eine grosse Herausforderung.

So auch in Bergün. Das 500- Seelendorf, das wohl eher für seine Schlittelbahn bekannt ist, feiert jährlich einen eigenen Maskenball. Dieser wird von der Jungmannschaft Bergün organisiert.

Raphael Naegeli, Organisator des Maskenballs Bergün, erzählt: «Bei uns organisiert die Jungmannschaft (Juma) die gesamten Feierlichkeiten, ohne irgendwelche Entlöhnung. Lediglich die Einnahmen gehen in unser Kässali.» Bedeutet: Wenn zu viele Ausgaben gemacht werden und nicht genug Geld eingenommen wird, ist das «Kässali» mit Minuszahlen gefüllt. 

Um dies zu verhindern, sei eine gute Organisation das A und O. Wie Naegeli sagt, besteht die Organisation des Maskenballs aus mehreren Punkten. Nebst der Organisation müssen auch noch gesetzliche Aspekte geklärt werden. Dabei ginge es um diverse Vorschriften, die sich mehrheitlich um die Sicherheit drehen würden.

...der Aufwand gross

Die eigentliche Arbeit beginne dann bereits kurz nach dem Aufräumen des letzten Maskenballs, so Naegeli weiter. Also sobald das Datum für die neue Austragung feststehe. Dann müsse die Lokalität organisiert werden.

Anschliessend müsse eine Guggenmusik gesucht werden, die tagsüber den Kinderumzug begleite und am Abend in der Turnhalle auftrete. Dies sei die grösste Herausforderung. «Die Suche nach einer Guggenmusik ist am schwierigsten. Aus dem Unterland ist es ein weiter Weg zu uns. Wenn wir nicht genug früh mit der Suche beginnen, können wir uns eine Gugge abschminken.»

Ob gross oder klein 

Zeitgleich mit der Suche nach einer Gugge wird ein Motto festgelegt. «Meistens stimmen wir Juma-Mitglieder intern über ein Motto ab», sagt Naegeli. Dieses solle gut verständlich sein. Wenn es zu kompliziert sei, wisse niemand, wie er sich verkleiden solle. Dieses Jahr findet der Bergüner Maskenball unter dem Motto, 70er, 80er und 90er Jahre, statt.

Sobald das Motto steht, zeichnen und basteln alle, die Zeit haben, wie Naegeli erklärt. Ohne Freiwillige laufe nichts. Im Schlussspurt werden Getränke, Snacks und Preise für die Maskenprämierung organisiert. Auch für eine weitere musikalische Unterhaltung muss gesorgt werden. In Bergün war dies in den letzten Jahren meist ein DJ. «Insgesamt belaufen sich die Ausgaben auf etwa 3000 Franken. Der Betrag variiert aber je nach Motto, DJ und Gugge.»

Schlussendlich mache all das aber die Party gar nicht aus, wie Naegeli meint. Denn egal, ob im Dorf oder in der Stadt, egal wie gross oder klein die Feier sei, das Wichtigste brächten die jeweiligen Gäste mit: «Die Stimmung und die Partylaune machen den Anlass aus.»

Damit Ihr wisst, wo was in den kommenden Tagen läuft, hier ein Überblick mit einer Auswahl an kommenden kleineren Fasnachtsevents:

 

 

Anna Panier arbeitet als Redaktorin bei Online/Zeitung. Sie absolvierte ein Praktikum in der Medienfamilie Südostschweiz und studiert aktuell Multimedia Production im Bachelor an der Fachhochschule Graubünden in Chur. Mehr Infos

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