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Sicherheitsniveau an Churer Maiensässfahrt ist gut

Nach dem tragischen Todesfall an der Maiensässfahrt im vergangenen Jahr, hat die Stadt Chur eine umfassende Risikoanalyse in Auftrag gegeben. Diese zeigt: das Sicherheitsniveau an der Churer Maiensässfahrt ist gut. Dennoch wird die Stadt punktuell Anpassungen vornehmen. Die Maiensässfahrt wird aber nicht in Frage gestellt.

Südostschweiz
18.02.20 - 11:23 Uhr
Ereignisse
Maiensäss Unfall Analyse
Medienorientierung betreffend Maiensässfahrt 2020. Im Bild die Stadträte Tom Leibundgut, Patrik Degiacomi, Stadtpräsident Urs Marti (von links).
MARCO HARTMANN

Jeden Frühling wandern die Churer Schulkinder auf die örtlichen Maiensässe. Die sogenannte Maiensässfahrt ist eine Tradition, die seit über 160 Jahren besteht und für viele Kinder der Höhepunkt des Schuljahres ist.

Im vergangenen Jahr wurde die Fahrt jedoch von einem tragischen Unfall überschattet: Ein 14-jähriger Schüler verunglückte auf dem Abstieg tödlich. Unweigerlich tauchten Fragen auf: Wie sicher ist die Maiensässfahrt für die Churer Schüler? Was kann getan werden, um den jährlichen Ausflug sicherer zu machen? Die Antworten wollte der Stadtrat mithilfe einer Risikoanalyse von externen Sachverständigen klären.

Nun stellt er im Hinblick auf die Maiensässfahrt 2020 die daraus gewonnenen Erkenntnisse vor. Wir sind für Euch dabei und streamen live:

Der Maiensässfahrt 2020 steht nichts im Weg

An der Medienkonferenz anwesend waren die drei Stadträte Urs Marti, Patrik Degiacomi und Tom Leibundgut. Ebenso dabei waren Peter Jost und Matthias Wegmann von der Basler & Hoffmann AG, die Firma, welche die umfassende Risikoanalyse vorgenommen hat. Sie ging nicht auf den Unfall vom 23. Mai ein, aber sie untersuchte die Maiensässfahrt von der Planung über die Durchführung bis zur Auswertung auf ihre Sicherheit hin.

Der entstandene Schlussbericht zeige auf, dass keine Anhaltspunkte gefunden worden seien, welche die Maiensässfahrt in Frage stellen würden, heisst es. Das Sicherheitsniveau ist entsprechend gross und werde sogar höher eingestuft als bei vergleichbaren Schulwanderungen. 

Trotzdem einige Vorschläge

Eine hundertprozentige Sicherheit gebe es trotz aller Sicherheitsmassnahmen dennoch nie, schreibt die Stadt in einer Mitteilung. Ein Restrisiko bleibe immer und dessen gelte es sich bewusst zu sein. Die Firma Basler & Hofmann AG macht die folgenden Empfehlungen, wie die Sicherheit im Rahmen der Maiensässfahrt grundsätzlich noch weiter optimiert werden könnte:

  • Aufgaben und Verantwortlichkeiten festlegen
  • Für Compliance sorgen (bestehende Regelungen durchsetzen)
  • Die Vorgaben der Maiensässkommission sind einzuhalten
  • Information der Erziehungsberechtigten zur Maiensässfahrt
  • Einführung neuer Lehrpersonen in die Maiensässfahrt

Der Stadtrat, die Stadtschule und die zuständige Maiensässkommission werden diese Vorschläge in die Vorbereitung der Maiensässfahrt 2020 einfliessen lassen, heisst es abschliessend.

Der Hintergrund:

Am 23. Mai des vergangenen Jahres stand für die Churer Schulkinder die traditionelle Maiensässfahrt an. 2800 Kinder der Stadtschule und der Kindergärten waren fast zwölf Stunden unterwegs. Ihr Ausflug wurde aber von einem tragischen Unglück überschattet. Ein 14-jähriger Schüler war mit seiner Klasse unterwegs, als er kurz vor 17 Uhr in der Kurve einer Waldstrasse rund 200 Meter über felsiges und steiles Gelände stürzte. Der Regaarzt konnte nur noch den Tod des Jungen feststellen.

Die Churer Bevölkerung und der Stadtrat zeigten sich tief betroffen.

(rac)

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