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Panne bei Filmdreh in Jona: Verletzte nach Schussabgabe

Szenen wie in einem Gangsterfilm – im wahrsten Sinn des Wortes: In der «Boomerang»-Bar in Jona dreht eine Filmcrew eine Entführungsszene mit mehreren Schusswaffen. Dabei kommt es zu einem Unfall mit drei Verletzten.

Urs
Schnider
19.01.20 - 21:32 Uhr
Ereignisse
Unfall in der Filmkulisse: Im «Boomerang» in Jona verletzen sich drei Laiendarsteller bei einer Schussabgabe. Bild Urs Schnider
Unfall in der Filmkulisse: Im «Boomerang» in Jona verletzen sich drei Laiendarsteller bei einer Schussabgabe.
URS SCHNIDER

In der «Boomerang»-Bar in Jona kam es am Samstag bei einem Filmdreh zu einem Unfall mit Schusswaffen. Drei Personen wurden dabei verletzt.

Eine Filmcrew aus etwa acht Personen drehte eine Entführungsszene für einen Mafiafilm, wie der Inhaber der «Boomerang»-Bar, Manuel Rigamonti, auf Anfrage sagt. Angeblich für eine Hollywood-Produktion, so habe man ihm gesagt. Rigamonti hat der Produktionsfirma sein Lokal für den Dreh vermietet.

«Letztes Jahr war ein Mitglied der Filmcrew bei uns als Gast im Lokal. Es hat ihm so gut gefallen, dass er mich fragte, ob sie hier drehen können.» Die Aufnahmen seien natürlich ausserhalb der Öffnungszeiten erfolgt. Er selber sei nicht anwesend gewesen, sondern erst später dazu gekommen, als er erfahren habe, was passiert sei.

Unklar, wem Waffen gehören

Am Dreh waren insgesamt 27 Personen beteiligt. Erste Szenen konnten ohne Zwischenfälle gedreht werden, dann folgte eine Szene mit mehreren Schusswaffen. Offenbar hat es ein Problem mit der «Filmmunition» gegeben. Was genau passiert ist, kann die Kantonspolizei aber noch nicht sagen, wie Mediensprecher Markus Rutz auf Anfrage sagt. «Ob bei der Schussabgabe Teile der Knallpatrone oder andere Gegenstände aus dem Lauf der Waffe zu den Verletzungen führten, wird nun abgeklärt.» Nach der Spurensicherung seien bereits über ein Dutzend Personen befragt worden. Es werde aber sicher noch einige Zeit dauern, bis die Untersuchungen abgeschlossen seien.

Bei den Verletzten handelt es sich gemäss Rutz um Laienschauspieler. Ob für den Dreh mit Waffen eine Bewilligung notwendig ist, kann Rutz nicht sagen. Es sei aber so, dass es für Waffen einen Waffenerwerbsschein sowie einen Waffentragschein brauche. Ob diese vorhanden sind, sei ebenfalls Gegenstand der Untersuchungen, und auch, wem die Waffen gehören.

An mehreren Orten gedreht

Bei den Verletzten handelt es sich gemäss der Polizeimitteilung um zwei Frauen im Alter von 24 und 34 Jahren sowie um einen 54-jährigen Mann. Die jüngere Frau wurde gemäss der Kapo-Mitteilung mittelschwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital geflogen, die beiden anderen seien mit der Ambulanz ins Spital gebracht worden.

Wie Lokalinhaber Rigamonti weiss, hat die Filmcrew verschiedene Szenen an mehreren Orten gedreht. Seine Bar sei nur einer davon. «Ob die Entführungsszene im ‘Boomerang’ zu einem späteren Zeitpunkt fertig abgedreht wird, weiss ich nicht.» Er habe seit dem Vorfall noch keinen Kontakt mit der Filmcrew gehabt. Er selber hat nichts mit dem Film zu tun, wie er betont.

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