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Kein einfaches Rezept gegen das «Lädelisterben»

Chur war am Donnerstag Gastgeber der Generalversammlung des Schweizerischen Städteverbandes. Der Anlass wird jeweils auch mit dem Schweizerischen Städtetag verbunden. Dieses Jahr stand er unter dem Thema «Strukturwandel mit Potenzial: Bringt Leben in die Stadt!»

Südostschweiz
05.09.19 - 14:07 Uhr
Ereignisse
Auch in Chur grassiert das «Lädelisterben».
Auch in Chur grassiert das «Lädelisterben».
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Chur kann von den Auswirkungen von Digitalisierung und Online-Handel ein Lied singen. Das «Lädelisterben» zieht auch an Chur nicht spurlos vorbei. In den letzten Jahren mussten einige Detailhändler der Altstadt ihr Ladenlokal räumen. Zum Thema Strukturwandel und darbende Zentren wurden nun am Donnerstag an der Generalversammlung des Schweizerischen Städteverbandes in Chur diverse Referate angeboten. Unter anderem hielt auch Bundesrätin Simonetta Sommaruga eine Ansprache. Alice Hollenstein von der Universität Zürich gab Empfehlungen aus Sicht der urbanen Psychologie ab.

Als Fazit lässt sich festhalten, dass es kein einfaches Rezept zur Stärkung der Zentren gibt, wie es in einer Medienmitteilung des Schweizerischen Städteverbandes heisst. Wichtig sei, die zahlreichen Ansätze, die jede Stadt entsprechend ihrer Situation und Strategie kombinieren und ausgestalten könne, zu nutzen. Der Churer Stadtpräsident, Urs Marti, sagte gegenüber dem Schweizerischen Städteverband: «Überall dort, wo die Städte mit Kreativität und Unkompliziertheit den Veränderungen begegnen, werden neue Modelle gefunden.»

Kurt Fluri, Präsident des Städteverbandes, sprach den Wandel an: «Mit Werthaltungen, die sich wandeln, ändert sich heute auch grundsätzlich die Art, wie der öffentliche Raum genutzt wird und wie unsere Städte überhaupt genutzt werden.» Konkret heisst dies, man sollte brachliegende Flächen konsequenter nutzen. Plätze und Strassenräume rücken so in den Fokus der Stadtentwicklung. Wie es in der Medienmitteilung weiter heisst, reichen die Lösungsansätze von der langfristigen Stadtplanung, über Temporärnutzungen bis hin zur Spontanaktion. (mma)

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Eine Stadt in der heutigen Zeit, welche unterschiedlichen, laufend wechselnden Rahmenbedingungen und Verhalten ausgesetzt ist, braucht eine zukunftsweisende Strategie für den Detailhandel und die Gastronomie. Beide, in sich übergehende Branchen übernehmen ein unbezahlbares Marketing für eine Kommune, welches zentral dazu beiträgt, dass Menschen eine Stadt als Aufenthaltsort wählen. Das wird mancherorts unterschätzt! Politik und Gewerbe muss gemeinsam diese Strategie erarbeiten und bereit sein, übergeordnete Interessen zu vertreten, die Besucherinnen und Besucher ins Zentrum des Geschehens zu stellen und Veränderungen zu akzeptieren!

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