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Einblick in die Wingsuit-Welt

Diese Woche hat sich das Alpinkader der St. Galler Polizei im Thema Wingsuit weitergebildet. Am Walenstadterberg hat es unter anderem zusammen mit Wingsuitpiloten sein Fachwissen vertieft.

Südostschweiz
29.08.19 - 04:30 Uhr
Ereignisse
Üben für den – leider häufigen – Ernstfall: Bei Wingsuit-Unfällen kommt oft auch  der Helikopter zum Einsatz. Bild Kapo SG
Üben für den - leider häufigen - Ernstfall: Bei Wingsuit-Unfällen kommt oft auch der Helikopter zum Einsatz.
KAPO SG

Der Wingsuit-Tourismus in der Churfirsten-Region ist um das Jahr 2011 aufgekommen. Seither musste das Alpinkader der Kantonspolizei St. Gallen bereits zu 16 Wingsuit-Unfällen ausrücken, wobei sieben tödlichen Ausgang hatten. Anfang Woche wurden zwei Ausbildungstage auf der Alp Tschingla durchgeführt. Sie sollten das Verständnis für die Sportart fördern und die teils komplexen Abläufe bei solchen Einsätzen festigen.

Da die Wingsuitpiloten aus der ganzen Welt anreisen und so wenig persönliche Gegenstände wie möglich mitführen, ist die Identifikation von abgestürzten Piloten oft sehr schwierig. Bei Ausländern ist zudem die Zusammenarbeit mit Botschaften und Konsulaten nötig. Daneben sind Rettungspartner wie die Rega oder die Alpine Rettung an Suchaktionen beteiligt. In diversen Ausbildungsblöcken wurden die einzelnen Arbeitsschritte durchgegangen, einheitlich geregelt und wo nötig Absprachen mit den Partnern getroffen.

Am Nachmittag des ersten Ausbildungstages zeigten sich zwei erfahrene Wingsuit-Piloten bereit, den Angehörigen des Alpinkaders ihren Sport näher zu bringen und die lokalen Gegebenheiten zu erklären.

Auch der Polizeihelikopter kommt bei Einsätzen im Zusammenhang mit Wingsuits zum Einsatz, da sich sowohl die sogenannten «Exit-Points» (Absprungstellen) sowie die Unfallstellen meist im unwegsamen Gebiet befinden. Deshalb flog am zweiten Ausbildungstag auch der Polizeihelikopter, um die nötigen Abläufe in der Zusammenarbeit mit dem Alpinkader zu üben.

Landschaftskenntnisse erweitert

Nach dieser Sequenz wurden die Angehörigen des Alpinkaders auf dem Chäserrugg abgesetzt. Dort wurden die einzelnen möglichen Absprungpunkte der Wingsuit-Piloten abgelaufen und die Zustiegs- und Flugrouten studiert. Anschliessend wurde der Abstieg zurück nach Walenstadt dazu genutzt, Gebietskenntnisse der Churfirsten-Südseite zu erweitern. Immer in der Hoffnung, das Gelernte möglichst wenig zu brauchen. (kapo)

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