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Hochwasser bringt offenbar im Kanton Glarus kein Unheil

Gewitter und starker Regen haben ab vorgestern Abend für Hochwasser gesorgt. Sernf und Linth sind eine graubraune Brühe. Doch dank Daten und Vorhersagen konnte gestern Abend entwarnt werden.

Fridolin
Rast
13.08.19 - 04:30 Uhr
Ereignisse
Brodeln: Die Linth fliesst beim «Steg» in Mitlödi graubraun, auf der Brücke lässt Sand einen noch höheren Stand vom Morgen erahnen.
Brodeln: Die Linth fliesst beim «Steg» in Mitlödi graubraun, auf der Brücke lässt Sand einen noch höheren Stand vom Morgen erahnen.
FRIDOLIN RAST

Pegel und Abflussmengen der Linth bei Mollis sind seit Längerem im Internet zu finden. Und die Site messdaten.gl.ch zeigt weitere Punkte, an denen der Kanton die Gewässer überwacht. 215 Kubikmeter pro Sekunde sind gestern um den Mittag in Mollis dem Walensee entgegengeflossen. Das entspricht Gefahrenstufe gelb oder 2 für «mässig». Fast schon so hoch war die Linth aber auch in Schwanden mit 187 Kubikmetern pro Sekunde. Da fliesst sie so schnell und kraftvoll, da rumpeln die Steine, die sie am Grund mitschleppt.

In Glarus Süd sei die Gefahr bei kleineren Hochwassern tendenziell etwas höher, bestätigt Jürg Walcher, Leiter Naturgefahren beim Kanton. Denn gegen den Walensee hin seien die Gerinne besser ausgebaut. Von der Grösse her entspreche das gestrige Ereignis etwa den zwei Hochwassern vom Juni. So oder so konnte er gestern um 17 Uhr vorläufig entwarnen: «Bisher sind keine Schäden bekannt.»

Gewitter bringen Unsicherheit

Für die Glarner Linth galt bis gestern Abend die Gefahrenstufe 2, man sei aber knapp an 3 oder «erheblich» angelangt, so Walcher weiter. Die Lage werde bei Bedarf die Nacht über regelmässig weiter beurteilt. Für die Einsatzkräfte, vor allem Feuerwehren, heisst das «Alarmbereitschaft, aber noch kein Einsatz».

Am Nachmittag entspannte sich die Lage etwas. Auf den Abend hin setzte wieder Regen ein, jedoch deutlich weniger als erwartet. Das Glarnerland hatte anscheinend Glück, die Prognosemodelle prognostizierten mit den neuen Daten eine günstigere Entwicklung als noch am Mittag: «Auf die Nacht hin trocknet es leicht weiter ab.» So habe um 18 Uhr Entwarnung gegeben und den Feuerwehren für ihre Bereitschaft gedankt werden können.

Ein grosser Unsicherheitsfaktor bleibt allerdings, so Walcher: «Ein starkes Gewitter in einem Talkessel kann den Sernf um 50 bis 100 Kubikmeter pro Sekunde ansteigen lassen.» Doch auch dafür seien die Einsatzkräfte vorbereitet, bis hin zu jährlich aktualisierten Interventionsplänen.

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