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Die Masten stehen wieder

Die Hochspannungsmasten, die im vergangenen Oktober Sturmtief «Vaia» auf dem Albula zum Opfer fielen, sind wieder errichtet. Auch wenn sich die neuen Masten äusserlich nicht von den umgeknickten Masten unterscheiden, sollten die neuen Masten einem neuerlichen Sturmtief standhalten. Eine Garantie dafür gibt es aber nicht.

Südostschweiz
26.06.19 - 04:30 Uhr
Ereignisse

Im vergangenen Oktober fegte das Sturmtief «Vaia» durch die Schweiz und verursachte landesweit teils massive Schäden. Auf dem Albula wurden neben dem Dach des Passhospizes auch vier Hochspannungsmasten der Firma Swissgrid in Mitleidenschaft gezogen. Über die vier Masten verliefen zwei 380 Kilovoltleitungen, deren Ausfall aber keinen direkten Einfluss auf die regionale Stromversorgung hatten. Fällt ein kritisches Netzelement aus, übernimmt ein anderes und kann so die Versorgung gewährleisten.

Seit April arbeitet Swissgrid am Wiederaufbau der umgeknickten Masten und lud Medienvertreter am Dienstag zu einer Baustellenbesichtigung ein.

15 Tonnen schwerer

Hans-Christian Widmer ist Analgeverantwortlicher bei Swissgrid und hat die Oberbauleitung für die Baustelle auf dem Albula inne. Die Bauarbeiten seien aufgrund der unbeständigen Witterungsverhältnisse auf dem Albula eine Herausforderung gewesen: «Das grösste Problem war es, mit den Maschinen überhaupt bis zu den Maststandorten zu gelangen. Und auch die meterhohen Schneemassen, die jeden Tag wieder von neuem auf der Baustelle lagen und geräumt werden mussten, machten uns zu schaffen. Zusätzlich bläst einem auf dem Albula meist Wind mit 70 bis 80 Stundenkilometern um die Ohren, was den Einsatz von Helikoptern verunmöglicht.»

Damit die neu errichteten Masten einem neuerlichen Sturmtief standhalten, wurden sie nach neusten Standards gebaut. «Von Auge kann man die neuen Masten nicht von den alten, 60-jährigen Masten unterscheiden, aber wir haben sie nach den aktuellsten Normen und neusten Erkenntnissen gebaut und einen zusätzlichen Windzuschlag in die Statik einberechnet», sagt Hans-Christian Widmer, Anlageverantwortlicher von Swissgrid. Wogen die alten Masten noch rund 20 Tonnen, bringen die neuen knapp 35 Tonnen auf die «Waage».

Im Fahrplan

Eine hundertprozentige Garantie, dass die Masten keinem neuerlichen Naturereignis zum Opfer fallen, gibt es nicht. «Bei der Aufarbeitung konnten wir keine Fehler bei den alten Masten feststellen. Solche Extremereignisse kann es immer geben», sagt Sascha Bricalli, Projektleiter von Swissgrid.

Die Bauarbeiten müssen bis Ende Juli fertiggestellt sein, und dieses Ziel wird Swissgrid erreichen. Die Tiefbauarbeiten sind fertig, die Montagearbeiten sind in den Abschlussarbeiten und diese Woche kann mit den Seilzügen begonnen werden. Einer fristgerechten Inbetriebnahme bis Ende Juli steht nichts im Wege. (bae)

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