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Sie harrten eine Stunde barfuss im eiskalten Wasser aus

Die beiden Männer, die am Mittwoch bei Splügen in ihrem Bus von einem Bach mitgerissen wurden, wurden im Schlaf vom Wasser überrascht. Jetzt erzählen sie, wie sie das Drama erlebt hatten.

Südostschweiz
15.06.19 - 13:54 Uhr
Ereignisse
KANTONSPOLIZEI GRAUBÜNDEN

Bis Mitte der Woche gingen in ganz Graubünden Unmengen von Wasser nieder. Bäche und Flüsse traten reihenweise über die Ufer und rissen Brücken, Parkplätze und Fahrzeuge mit. Besonders grosses Glück hatten dabei zwei Männer aus Deutschland, die in ihrem VW-Bus im Schlaf überrascht wurden, als der Hüscherabach bei Splügen ihren Bus mitriss. «Ich habe im Schlaf eine Bewegung des Fahrzeugs wahrgenommen und bin aufgewacht. Stark strömendes Wasser floss an uns vorbei und ich sah, dass wir an der Kante des Parkplatzes standen. Ich war geschockt», sagt einer der beiden Männer zu blick.ch.

Zu dem Zeitpunkt stand der Bus noch auf dem Parkplatz. Doch der Versuch, den Motor zu starten und weg zu fahren kam zu spät. Der Wagen rutscht rückwärts in den Fluss und wird von der Strömung mitgerissen. «Wir blickten uns an und wussten: Jetzt ist es ernst», erzählen die beiden. Doch sie hatten Glück, ein Stein stoppt das Fahrzeug und die beiden können den Notruf wählen. Zur Sicherheit, falls sich das Fahrzeug lösen und weiter fortgerissen würde, stiegen sie barfuss ins eiskalte Wasser und warteten auf Hilfe, die etwa eine Stunde später eintrifft.

Die Männer seien auf dem Weg ins Tessin zum Klettern gewesen, und hätten sich wegen des Gewitters entschieden über Nacht eine Pause einzulegen und auf dem öffentlichen Parkplatz zu übernachten. «Wir hatten den Bach bemerkt und parkten unser Auto mehrere Meter davon entfernt. Nicht im Traum hätten wir daran gedacht, dass der starke Regen uns den Boden unter den Füssen wegreissen würde», berichten sie blick.ch.

«Wir sind mit einigen Schürfwunden und einem Schock davongekommen. Wir sind allen Personen, die an unserer Rettung beteiligt waren, unglaublich dankbar», sagen sie. Es sei beeindruckend, wie schnell und professionell die Einsatzkräfte zur Stelle gewesen und ihnen geholfen hatten. Nach ihrer Rettung waren die beiden Männer stark unterkühlt. Der eine hatte eine Körpertemperatur von etwa 35 Grad Celsius, der andere sogar nur noch 33 Grad. (ofi)

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