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Kreuzfahrtschiff in Venedig rammt Touristenboot

Ein riesiges Kreuzfahrtschiff hat in Venedig eine Anlegestelle gerammt und ist mit einem Touristenboot zusammengestossen. Die «MSC Opera» gehört einer in der Schweiz registrierten und in Genua ansässigen internationalen Kreuzfahrtlinie.

Agentur
sda
02.06.19 - 11:52 Uhr
Ereignisse

Nach Medienberichten wurden mehrere Menschen verletzt. Das Unglück ereignete sich am Sonntagmorgen im zentralen Kanal von Giudecca an der Haltestelle San Basilio, wie die Feuerwehr mitteilte. Das 15 Jahre alte Unfallschiff segelte unter der Flagge Panamas.

Der Kreuzfahrt-Gigant «Msc Opera» sei gegen das geparkte Ausflugschiff gestossen, berichtete die Zeitung «La Repubblica». Einige Passagiere des kleineren Schiffes seien aus Angst ins Wasser gesprungen, so die Zeitung «Nuova Venezia» unter Berufung auf Augenzeugen. Mindestens fünf Menschen wurden verletzt, wie die Nachrichtenagentur ADN Kronos berichtete. Die Situation sei unter Kontrolle, twitterte die italienische Feuerwehr.

Auf einem Video war zu sehen, wie das Kreuzfahrtschiff mit lautem Sirenengeheul Richtung Anlegestelle fährt und Menschen an Land in Panik davonlaufen. An Bord des Ausflugsschiffs sollen rund 130 Menschen gewesen sein. Auf der «Msc Opera» haben mehr als 3500 Menschen Platz.

Die Ursache des Unglücks war zunächst unklar. Spekuliert wurde, dass das Tau des Schleppers gerissen sei oder dieser die Kontrolle über das Kreuzfahrtschiff verloren habe.

Zu grosse Schiffe für die Lagunenstadt

Seit Jahren wird über die Schiffskolosse in der Unesco-Welterbestadt gestritten, die von Millionen Touristen besucht wird. Kritiker wollen die grossen Kreuzfahrtschiffe komplett aus der Lagunenstadt verbannen. Bisher fahren sie im Kanal von Giudecca in Sichtweite von Sehenswürdigkeiten wie dem Markusplatz.

Der Bürgermeister von Venedig, Luigi Brugnaro, erklärte, das Unglück sei «der x-te» Beweis, dass in dem Kanal keine Kreuzfahrtriesen mehr fahren könnten. Auch Italiens Verkehrsminister Danilo Toninelli erklärte, die Stadt müsse besser geschützt werden.

Geplant ist, dass die besonders grossen Kreuzfahrtschiffe eine weniger spektakuläre Route um die Stadt fahren und in der Industriegegend Marghera anlegen. Über dieses Projekt wird allerdings auch seit Jahren debattiert.

Die Unesco hat Venedig bereits gewarnt, dass die Riesenschiffe das Welterbe gefährdeten. Umweltschützer mahnen wegen Risiken für das besondere Ökosystem der Lagune. Unternehmer sehen dagegen ihr Geschäft in Gefahr.

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Ja irgend einer muss ja die Schuld an der venezianischen Misere tragen. Da kommt doch so ein ausländischer Flegel gerade richtig daher.
Oh bye the Way, sind wir beim Wiederaufbau der desaströsen Autobahnbrücke von Genua im Zeitplan? Ein Schelm der Schlechtes denkt.

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