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Brände hielten sich 2018 zurück, schlagen jetzt aber so richtig zu

Es war vor allem das Wetter und die Natur, die 2018 zur Gesamtschadensumme der Gebäudeversicherung Graubünden beigetragen haben. Im aktuellen Jahr werden hingegen wohl Brandschäden zu Buche schlagen. Sie kratzen bereits jetzt an der budgetierten Summe.

Südostschweiz
02.05.19 - 12:29 Uhr
Ereignisse
Trotz Hausbrand am Meierweg in Chur: 2018 gab es weniger Brandschäden als erwartet.
Trotz Hausbrand am Meierweg in Chur: 2018 gab es weniger Brandschäden als erwartet.
ARCHIVBILD STAFF/FOTOPOWER.CH

Der harte Winter, der trockene Sommer und die Sturmtiefs im Januar setzten den Bündner Gebäuden 2018 schwer zu. Allen voran der Sturm «Burglind», der am 3. Januar durch den Kanton zog. Insgesamt verzeichnete die Gebäudeversicherung Graubünden (GVG) im vergangenen Jahr 1599 Elementarschadenfälle, wie sie in einer Mitteilung schreibt. Mit 9,5 Millionen Franken als Schadenssumme, seien dies weit mehr als im Vorfeld budgetiert.

Die zweithäufigste Schadensursache waren Schneedruckschäden, wie es weiter heisst. Schweizweit sind Schäden von der Last des vielen Schnees nur ein Randthema, mit 675 Fällen und einer Schadenssumme von 3,6 Millionen Franken sieht es in Graubünden jedoch anders aus. Dennoch habe die GVG auch recht viele Schnee-Schadensfälle ablehnen müssen. Dies, da die Schneemengen in den meisten Regionen unter dem bautechnisch kritischen Schneehöhen lagen und die meisten Gebäude statisch halten müssten.

Unerwartet viele Feuer

Während die Elementarschäden das Budget 2018 also wesentlich überschritten, lagen die Brandschäden darunter. Eine Entwicklung, die sich im aktuellen Jahr ganz und gar nicht abzeichnet. Bis Ende April hat die GVG schon rund neun Millionen Franken an Brandschäden verzeichnet, wie der GVG-Direktor Markus Feltscher auf Anfrage der Zeitung «Südostschweiz» sagt. Wobei die Schäden der letzten grossen Feuer jedoch noch Schätzungen sind. Dennoch: Für Brandschäden sind 2019 nur elf Millionen Franken budgetiert.

Voraussichtlich keine Prämienerhöhungen

Zurück zum Jahr 2018: Die Gesamtschäden lagen mit 18,8 Millionen Franken im Rahmen des Budgets und im Zehn-Jahresdurchschnitt, wie die GVG schreibt. Erstmals seit zehn Jahren resultiere im Geschäftsjahr 2018 ein Unternehmensverlust von 18,4 Millionen Franken. Wobei der operative Verlust 1,6 Millionen Franken beträgt. Dieses Ergebnis erstaune wegen des schlechten Börsenjahres nicht, wie es heisst. Das wirke sich auf die Aktien und Anlagen aus. Trotzdem plant die GVG in den nächsten Jahren keine Prämienerhöhung – vorausgesetzt es treten keine aussergewöhnlichen Grossschäden oder massive Anlageverluste ein. (rac)

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