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Sechs Jahre Gefängnis für Todesfahrer von Domat/Ems

Am Dienstag stand der Autofahrer vor Gericht, der 2017 unter Drogeneinfluss und mit viel zu hoher Geschwindigkeit mit einer Rollerfahrerin kollidiert ist, die noch am Unfallort verstarb. Nun steht seine Strafe fest.

Südostschweiz
03.04.19 - 17:36 Uhr
Ereignisse

Das Regionalgericht Imboden hat sein Urteil gefällt: Der heute 41-jährige Mann, der vor zwei Jahren eine junge Frau bei einem Verkehrsunfall getötet hatte, wird zu sechs Jahren Gefängnis unbedingt verurteilt. Dazu eine bedingte Geldstrafe von 60 Tagessätzen zu 90 Franken und eine Busse von 300 Franken wegen Cannabis-Konsum. Das Gericht folgt damit in allen Punkten der Forderung der Staatsanwaltschaft.

Der Verteidiger hatte auf 16 Monate bedingt plädiert. Es handle sich nämlich nicht um eventualvorsätzliche, sondern um fahrlässige Tötung, begründete er. Beim Prozess sagte der Anwalt der Familie des Opfers, dass eine solche Strafe für seine Mandanten aber wie ein Schlag ins Gesicht wäre.

Gerichtsreporter Theo Gstöhl hat für die Zeitung Südostschweiz die Gerichtsverhandlung und die Urteilsverkündung begleitet. Das sagt er zum Urteil:

An einem Mittwochmorgen kam es zum Unfall

Der tödliche Unfall geschah am 18. Januar 2017. Der Mann war gegen 6 Uhr an jenem Mittwochmorgen mit seinem Auto von Felsberg her kommend auf der Kantonsstrasse unterwegs, als er zum Überholen von zwei Autos vor ihm ansetzte. Auf der 80er-Strecke beschleunigte er laut Anklageschrift der Staatsanwaltschaft auf 115 Stundenkilometer und dies bei Dunkelheit und einer Sicht von maximal 50 Metern. Im selben Moment kam ihm eine Rollerfahrerin mit eingeschaltetem Licht entgegen.

Sekunden später kam es zur Kollision, die junge Frau auf dem Roller wurde durch die Luft geschleudert und rutschte über den Asphalt. Mehrere Meter vom Unfallort entfernt blieb sie liegen und starb noch auf der Unfallstelle. Wie sich herausstellte, stand der Fahrer während seiner Fahrt unter dem Einfluss von Marihuana und wurde als fahrunfähig eingestuft.

So kam es zum Unfall. GRAFIK SUEDOSTSCHWEIZ
So kam es zum Unfall. GRAFIK SUEDOSTSCHWEIZ
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Jetzt wird er sich endlich seinen Taten stellen müssen. Denn ohne Gras wird sein Hirn nach ein paar Wochen wieder klar und er kann sich nicht mehr vor sich selbst verkriechen.
Gute Nacht, süsse Träume werdens eher nicht.
Wetten, der bettelt recht schnell nach Schlafmittel.

Warum wird nur der Namen der Toten erwähnt und nicht auch der Namen des Todesfahrers?
Wo bleibt da die Gleichberechtigung von Opfer und Täter bzw. von Mann und Frau?

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