In 80 Jahren gibt es keine Gletscher mehr

Um zwei Grad darf sich das Erdklima im Vergleich zur vorindustriellen Zeit um 1850 maximal erwärmen. Dies ist das Ziel der UN-Klimakonferenz von vor vier Jahren. Doch was bedeuten diese zwei Grad konkret? Was heisst das für Natur und Landschaft. Was bedeutet das für die Menschheit?

Dieser Frage gingen Forscher der Universität Freiburg und der Zürcher Hochschule der Künste nach. Dazu haben sie eine virtuell begehbare Welt modelliert und in Zusammenarbeit mit dem Nationalparkzentrum eine Ausstellung konzipiert. Eine Schulklasse der Academia Engiadina aus Samedan durfte am Dienstag als erste in die Ausstellung.

Teilnehmer begeben sich mit einer 3D-Brille auf die «Expedition 2 Grad». In einer virtuellen Welt rund um den Grossen Aletschgletscher, den grössten und längsten Gletscher der Alpen im Kanton Wallis, erleben sie interaktiv die Auswirkungen der Temperaturzunahme in der alpinen Umgebung. Dabei reisen die Besucher durch Zeit und Raum und sehen die Aletschregion durch die Augen ihrer Grosseltern – und durch jene zukünftiger Generationen.

Die Feststellung daraus ist: Bis Ende des 21. Jahrhunderts werden die Schweizer Gletscher aufgrund des Temperaturanstiegs praktisch verschwunden sein.

Im Fokus der Ausstellung steht eine Sensibilisierung auf drei Ebenen:

• Verstehen, weshalb sich das Klima verändert.
• Den Teilnehmenden wird bewusst, welche Auswirkungen der Klimawandel auf das eigene Umfeld, auf die Gletscher und das Hochgebirge, auf die Schweiz und auf andere Regionen der Welt hat.
• Handlungsmotivation: Was kann ich persönlich, die Gesellschaft, die Politik gegen den Klimawandel tun?

Die Ausstellung ist bis im August in Zernez und von September bis Januar 2020 in Naters (Wallis) zu sehen.