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Mit Fallen gegen Wühlmäuse

Wühlmäuse leben bis zu 20 Zentimeter unter der Erdoberfläche, fressen Pflanzenwurzeln und verschmutzen das Viehfutter. In den letzten paar Jahren ist die Population dieser Nagetiere in Graubünden gewachsen. Gregor Canova vom Plantahof empfiehlt im Kampf gegen die Nagetiere kein Gift, sondern Fallen zu verwenden.

Südostschweiz
20.03.19 - 04:30 Uhr
Ereignisse

«Vor zehn Jahren gab es hauptsächlich im Churer Rheintal, in der Region Lenzerheide und im Prättigau Wühlmäuse», erklärt Gregor Canova, Berater Pflanzenbau am Plantahof. «Heute kommen sie fast im ganzen Kanton Graubünden vor.» Die Wühlmäuse, auch Schermäuse genannt, würden sich vor allem von Pflanzenwurzeln ernähren und so den Gemüseanbau und Weideland zerstören. «Aber grösser als etwaige Ernteausfälle sind Schäden, die durch Verunreinigungen der Mäuse am Viehfutter verursacht werden», so Canova.

Wühlmäuse graben sich gemäss Canova durch die Erde und stossen Erdhäufen an die Erdoberfläche. Auch Maulwürfe machen den Bauern zu schaffen. Diese würden zwar Insekten und Regenwürmer und keine Wurzeln fressen, so Canova. Die pyramidenförmigen Erdhaufen, die sie nach oben stossen, seien aber dennoch mühsam. Werden mehr als 40 der genannten Nagetiere pro Hektare gezählt, ist gemäss Canova die Schadenschwelle erreicht, eine Bekämpfung der Tiere angebracht.

Finger weg vom Gift

Am Dienstag tauschten sich 13 Kursteilnehmer mit Canova und Mauser Ernst Gabriel  über das Vorkommen und die Bekämpfung von Feld- und Schermäusen sowie Maulwürfen aus. «Wir vom Plantahof möchten eine Bekämpfung der lästigen Nager mit Gift verhindern. Stattdessen empfehlen wir, Fallen zu verwenden», erklärt Canova. Wie die zwei gängigsten Fallen verwendet werden, wurde den Kursteilnehmern am Dienstag gezeigt. Die zylinderförmige Topcat-Falle stösst man senkrecht in den Boden, die Ziwi-Falle legt man in die Gräben der Mäuse. Wer sich nicht wohl fühlt im Umgang mit den Fallen, der finde bei Fallenexperte Gabriel Unterstützung im Kampf gegen die Mäuse, so Canova. «Gabriel kommt am Morgen, legt die Fallen aus und holt die Mäuse am Abend wieder.»

Über die Gründe für die wachsende Mäusepopulation kann Canova nur rätseln. «Ich vermute, dass die milden Winter der vergangenen Jahre ein Grund dafür sind. Aber so genau weiss man das nicht.»  In Graubünden seien die Ernteeinbussen bislang nicht dramatisch gewesen, so Canova. «In Obstplantagen würden die Wühlmäuse viel grösseren Schaden anrichten. Aber mit bloss 40 Hektaren Obstplantagen ist das in Graubünden kein grosses Thema», so Canova.

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