Greta Thunberg und die Davoser Schüler

Wenn Greta Thunberg ruft, kommen sie alle: die Alten, die Jungen, die Reporter, die Neugierigen, die Kritiker. Greta hat etwas zu sagen und vor allem, Greta lebt das Gesagte vor. Sie sorgt sich um das Klima und reist deshalb mit dem Zug von Schweden nach Davos. Sie übernachtet nicht im Hotel, ein Zelt tut es für sie auch.

Gestern schrieb die 16-jährige Thunberg auf ihrem Twitter-Account: «Grüsse aus Davos.» Am Freitag wolle sie beim Streik der Schüler mitmachen. Um 12 Uhr. Der genaue Standort in Davos werde noch bekannt gegeben. Und eben, wenn Greta Thunberg ruft, kommen sie. Das «Regionaljournal Graubünden» von Radio SRF hat betreffend einer Bewilligung für den Streik beim Davoser Gemeindepräsidenten Tarzisius Caviezel nachgefragt. «Wir haben keine Ahnung von einem Streik», antwortete dieser. Ein Gesuch sei keines eingegangen. «Kommt es aber zu einem Streik, wären wir kulant und würden das Ganze mit einem gewissen Augenmass betrachten.» Kurz: Wenn die Davoser Schüler zusammen mit Thunberg wollen, dürfen sie streiken.

Umweltbewusste Schüler

Auch der Davoser Schulleiter Martin Flütsch wusste gestern noch nichts von einem Streik. Aber auch er scheint nichts gegen einen zu haben. Im «Regionaljournal Graubünden» sagte er: «Grundsätzlich begrüsse ich es, wenn sich Jugendliche für ihre Anliegen einsetzen.»

Viel Goodwill also für die Schülerinnen und Schüler. Auch von Valérie Favre Accola, Davoser Landrätin und Schulratspräsidentin. Die Primarschüler seien auf der Piste und von den Oberstufenschülern wisse sie nichts, sagt sie auf Anfrage. «Aber da die Demo ausserhalb der Schulzeit stattfinden würde, kann es durchaus sein, dass etwas los ist.»

Die Davoser Schüler befassen sich übrigens auch ohne Demo sehr viel mit der Umwelt. Das Projekt «Davoser Schüler gegen Plastikmüll» ist erfolgreich. Am Open Forum, das während des WEF stattfindet, wurde das Thema «Plastik: ein Ende in Sicht?» diskutiert. Die Davoser Schüler waren beteiligt.