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So gelassen lebt es sich in eingeschneiten Bergdörfern

Je kleiner ein Dorf, Weiler oder eine Gemeinde-Fraktion, umso schneller wirkt es sich aufs Leben aus, wenn man von der Aussenwelt abgeschnitten ist. Man kann das aber auch ganz gelassen nehmen, so wie Susanne Deflorin aus Tujetsch.

18.01.19 - 04:30 Uhr
Ereignisse

Wenn es so viel Schnee gibt in den Bergen wie über das vergangene Wochenende wird es für manche Dörfer in höheren Lagen schnell einmal ungemütlich. So waren Anfang dieser Woche zum Beispiel St. Antönien oder Disentis mehrere Tage lang wegen der akuten Lawinengefahr weder auf der Strasse noch auf der Schiene erreichbar. Was für die grösseren, bekannteren Dörfer gilt, zeigt sich in noch abgelegeneren Dörfern oder Weilern noch deutlicher, weil es weniger Infrastrukturen, Einkaufs- und Räumungsmöglichkeiten gibt.

So geschehen etwa in den Fraktionen der Gemeinde Tujetsch zwischen Disentis und dem Oberalppass. Dort lebt Susanne Deflorin, die «suedostschweiz.ch» erzählt hat, wie diese Tage im Dorf waren. Zunächst habe es bei ihnen nicht einfach geschneit, sondern ziemlich stark gestürmt, erzählt Deflorin, «darum kann man auch nicht allzu genau sagen, wie viel Schnee insgesamt gefallen ist aber so 1 bis 1,2 Meter liegen jetzt schon.»

Zeitweise war Tujetsch komplett von der Aussenwelt abgeschnitten, auch nach Disentis zu gelangen war unmöglich. «Völlig isoliert waren wir aber nicht im Sinne ‹nicht einmal aus dem Haus› können. Im Alltag waren wir nicht allzu sehr behindert», erläutert Deflorin. Einkaufen sei zum Beispiel kein Problem gewesen. Das Sortiment sei vielleicht mit der Zeit nicht mehr ganz so gross gewesen, aber «wenn man nicht in der Nähe von grösseren Orten zu Hause ist, hat man einen gewissen Vorrat und nicht allzu grosse Ansprüche.»

Das mühsamste an der Situation sei denn auch weder der Sturm, noch das Abgeschnitten-sein gewesen, sondern, dass man den Schnee ums Haus herum immer und immer wieder räumen musste. Am anderen Ende der Gefühlsskala figuriert dann nach dem Sturm das Wetter: «nach einem solchen Sturm gibt es meist wunderbares, sonniges Winterwetter.»

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