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Eine Lawine auf Umwegen

Im Tierfehd sind zwei grosse Lawinen niedergegangen. Ein Schopf wurde dabei komplett zerstört. Zwei Ställe blieben nur knapp verschont.

Marco
Lüthi
17.01.19 - 13:40 Uhr
Ereignisse

Innerhalb von 24 Stunden rumpelte es zuhinterst im Glarnerland zweimal gewaltig. Im Tierfehd sind Anfang Woche zwei grosse Lawinen niedergegangen. Ihre mächtigen Ausläufer reichen bis auf den Talboden.

Zum ersten Lawinenabgang kam es in der Nacht auf Montag. Die Schneemassen lösten sich am Chamerstock und gelangten bis zur Liegenschaft Schräyen. Der dortige Stall blieb dabei verschont. Ein Ausläufer stoppte unmittelbar an der Seitenwand, der zweite krakenähnliche Arm machte kurz vor dem Gebäude einen «Rückzug». Dieses eher spezielle Fliessverhalten der Altenorenrunselawine erklärt sich Ruedi Stüssi wie folgt: «Durch den Regen bis in die höheren Lagen glich der Schnee einer zähflüssigen Masse», so der Leiter der Lawinenkommission in Glarus Süd.

Knapp am Strommast vorbei

Die zweite grosse Lawine im Tierfehd ging in der Nacht auf Dienstag beim Furbach nieder. «Vermutlich gegen 2 Uhr», so Stüssi. Der Anriss erfolgte unterhalb des Vorstegstocks auf zirka 2550 Metern über Meer. Die Schneemassen donnerten dabei rund 1750 Höhenmeter bis ins Tal. Beim vorderen Ausgleichsbecken des Linth-Limmern-Pumpspeicherkraftwerks kamen sie zum Stillstand.

Die Lawine mähte dabei einen Schopf nieder, in dem Landwirtschaftsmaschinen und Stroh gelagert waren. Die Gittermasten der Hochspannungsleitung blieben hingegen verschont, der Ausläufer wählte den Weg zwischen ihnen durch. Bis zum darunterliegenden Stall gelangten die Schneemassen dann nicht mehr. Immerhin wäre dessen Stallrückwand aus Beton, um Lawinen abzuhalten.

Laut Stüssi ereigneten sich im Tierfehd in den vergangenen Tagen weitere kleinere Lawinenabgänge. Die Lawinengefahr wird im Glarnerland zurzeit als «erheblich» eingestuft.

Marco Lüthi ist Redaktor und Produzent bei den «Glarner Nachrichten» in Ennenda. Mehr Infos

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