Zum Jubiläum erscheinen hohe und ganz andere Tiere

Da staunten die vielen Besucher. Den Tag der offenen Tür wollten die Verantwortlichen bei der Colltex AG eigentlich vor allem als gute Gelegenheit nutzen, ihre Produktion einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Denn die Firma an der Buchholzstrasse 46 hat ihre Heimat seit 50 Jahren in Glarus, mitten im Herzen der Schweiz und eingebettet in die Welt der Alpen. Doch: «Mit so vielen Besuchern hat wohl niemand gerechnet», lässt sich Geschäftsführer Hans-Peter Brehm in einer Mitteilung zitieren.

Noch weniger gerechnet hatten die meisten am «Open Day» wohl mit dem Besuch des Bundesrates Johann Schneider-Ammann. Wie es dazu gekommen ist, wird in der Mitteilung ebenfalls beschrieben: «Die Vereinigung Schweizer Gebirgssoldaten (VSGS) mit ihrem Kommandanten der Patrouille des Glaciers wollte schon länger einmal nach Glarus reisen, um die Produktion der Colltex AG zu besichtigen.» So habe sie den Ausflug zu Colltex mit ihrer Generalversammlung in Glarus verbunden. «Und da Herr Scheider-Ammann Mitglied des VSGS ist, war dies Grund genug, dass der Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung bei Colltex auftauchte.»

Doppelter Besuch aus Bern

Die vielen Besucher hätten nicht schlecht gestaunt, als plötzlich eine schwarze Limousine vorgefahren sei und sich ein so hoher Besuch «unter die dicht gedrängten Besucher» gemischt habe.

Mit Firmeninhaber Richard Bolt, Geschäftsführer Hans-Peter Brehm und Entwicklungschef Vitus Schweizer machte der Bundesrat einen Rundgang durch die Produktion. Dabei habe er erzählt, dass er früher immer mit Colltex-Skifellen unterwegs gewesen und ihm darum der Name Colltex ein vertrauter Begriff sei (siehe Box).

Ganz andere Gäste brachte Hansueli Grädel von der Firma Spycher Handwerk AG aus Huttwil (BE) mit. Er präsentierte am «Open Day» seine Mohair-Ziegen auf dem Vorplatz der Colltex AG. Mohair gehört laut Mitteilung schon lange zu den Natur-Materialien zur Herstellung des Fellflors.

Am Eingang wurden alle Besucher begrüsst. Dort erhielten sie auch ein kleines Geschenk und die Möglichkeit, an einem Wettbewerb teilzunehmen. Dafür mussten sie während der Betriebsbesichtigung gut aufpassen, um danach Fragen beantworten und die Teilnahmekarte abgeben zu können.

Sämtliche Besucher konnten die Firma aber auch auf eigene Faust entdecken oder einen Blick hinter die Kulissen der Manufaktur werfen.

Einblick in die ganze Fertigung

Die Stationen zeigten, wie viel Handarbeit noch in der Herstellung von Skifellen steckt. «Dabei blieb auch Zeit, mit den Mitarbeitern der Firma Colltex AG Gespräche zu führen und sich über das informieren zu lassen, was an den jeweiligen Arbeitsplätzen gerade passiert», steht in der Mitteilung weiter. Zu sehen gab es so die ganze Herstellungskette; «vom CAD-Cutter über die Camlock-Montage, die Beschichtungsanlage, das Nähen, die Endfertigung, Qualitätskontrolle und Verpackung bis zur Rollenproduktion.» Im Festzelt gab es Getränke, Apéro-Sandwiches und Glarner Pastetli. (eing.)