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Über 4000 Bündner pflegen ihre Angehörigen

Mehrere Tausend Menschen im Kanton Graubünden pflegen Angehörige über lange Zeit im Alter, bei Krankheit oder Verletzungen. Am «Tag der pflegenden Angehörigen» lädt das Gesundheitsamt zur Podiumsdiskussion mit Betroffenen. Ausserdem hat es begonnen einen Aktionsplan zur Unterstützung und Entlastung von Betroffenen zu erarbeiten.

Südostschweiz
30.10.18 - 12:21 Uhr
Ereignisse
Themenbild Pflege
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Krankheit, eine Verletzung, das Alter – es gibt unzählige Gründe, warum Menschen konstant auf zeitintensive Betreuung und Pflege angewiesen sein können. Und oft liegt ein grosser Teil dieser Pflege und Betreuung in der Obhut von Angehörigen der Betroffenen, den Mitbetroffenen. Der 30. Oktober ist in der Schweiz darum der «Tag der pflegenden Angehörigen», um ihnen zu danken vor allem aber um darauf aufmerksam zu machen, welche ausserordentlichen Leistungen diese Menschen oft erbringen müssen.

Der Kanton Graubünden nimmt diesen Tag zum Anlass, zusammen mit Fachorganisationen eine Podiumsdiskussion durchzuführen, wie das Gesundheitsamt mitteilt. Vertreter von Politik und Wirtschaft sprechen mit Betroffenen, von denen es im Kanton Graubünden mehrere Tausend gibt, über die täglichen Herausforderungen der Pflege zu Hause. Die Diskussion findet am Nachmittag um 15 Uhr im Hotel «Chur» statt.

Über 4000 Betroffene in Graubünden

Schweizweit gebe es rund 170'000 bis 250'000 Personen, davon 4000 bis 6000 Personen aus dem Kanton Graubünden, so Rudolf Leuthold auf Anfrage. Ob die Anzahl der Pflegenden Angehörigen in gewissen Regionen höher sei als in anderen, kann der Leiter des Bündner Gesundheitsamtes nicht sagen. «Es gibt keine regionalbezogene Untersuchungen.»

Doch auch über den 30. Oktober hinaus, ist das Thema der Angehörigen-Pflege auf die politische Agenda des Kantons Graubünden getreten. Das Gesundheitsamt wurde beauftragt einen Aktionsplan zur Unterstützung und Entlastung von pflegenden Angehörigen zu erarbeiten. Denn: diese befänden sich oft in einem Spagat zwischen Familie, Arbeit und Pflege, der eine enorme körperliche, emotionale und nicht zuletzt finanzielle Belastung bedeute, schreibt das Gesundheitsamt weiter. Unterstützung tue darum Not, weil die Pflege-Leistung der Angehörigen eine wichtige finanzielle und personelle Entlastung für das Gesundheitswesen bedeute. (ofi)

Pflegende Angehörige: Grundsätzlich werden als pflegende Angehörige Personen gezählt, welche mit einer pflegebedürftigen Person zusammen wohnen. Häufig beginnt dies mit sehr wenig Unterstützung. Beispielsweise der Hilfe beim Einkauf oder Anziehen. Der Zeitaufwand wird dann von Jahr zu Jahr grösser, sodass der Angehörige bis zu mehreren Stunden täglich Pflege leistet.

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Eine kleine-grosse-existenzielle Frage:
Wenn die
Südostschweiz Dienstag, 30. Oktober 2018, 12:21 Uhr berichtet, dass das GR-
Gesundheitsamt Dienstag, 30. Oktober 2018, 15:00 Uhr Diskussion mit pflegenden Angehörigen (wie mir) abhalten will, dann:
muss ich vor lauter unnötigem Alltagsstress, der - auch mich selbst - erodiert (Zitat SO: "diese befänden sich oft in einem Spagat zwischen Familie, Arbeit und Pflege, der eine enorme körperliche, emotionale und nicht zuletzt finanzielle Belastung bedeute, schreibt das Gesundheitsamt weiter") erstmal ZEIT und GELEGENHEIT haben, davon zu erfahren, bei einer Maxi-Frist von 2:39 Stunden, inkl. Dislozierung meiner Wenigkeit von A nach B (wie: Hotel «Chur») keine Kleinigkeit.
Schilda, wie es leibt und le...chzt? Ich hätte nämlich Inputs, die den Kern der Malaise betreffen.

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