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Amt für Wald und Naturgefahren bleibt gelassen

Nach einem Temperaturrekord im Oktober in Chur folgte am Wochenende der Wintereinbruch, welcher zahlreiche Störungen mit sich brachte. Auch am Montag geben Meteorologen noch Unwetterwarnungen raus. Das Amt für Wald und Naturgefahren des Kantons Graubünden registrierte bisher aber keine Meldungen über grössere Schäden.

Südostschweiz
29.10.18 - 15:54 Uhr
Ereignisse

Der Blick aus dem Fenster hat dieses Wochenende wohl so manch einen etwas geschockt. Die Schneefallgrenze sank bis auf 500 Meter über Meer. Viele Bäume sind entweder ganz umgefallen oder haben einige Äste verloren. Die Traglufthalle in der Churer Oberen Au war auf die Hilfe der Feuerwehr angewiesen. Die Kantonspolizei rückte zu 36 Verkehrsunfällen aus. Mehrere Dörfer in Graubünden mussten auf den Strom verzichten und bei der Rhätischen Bahn wurden Ersatzbusse eingesetzt.

Auch am Montag warnen die Meteorologen noch. So wurde beispielsweise für die Bündner Südtäler eine Unwetterwarnung ausgesprochen. Lokal könne es bis zu 140 Liter pro Quadratmeter geben, so Mario Rindlisbacher von Meteotest. Murgänge und starke Windböen können die Bevölkerung weiterhin auf Trab halten. Radio Südostschweiz hat beim Amt für Wald und Naturgefahren nach einer Einschätzung gefragt. Diese sehen die Lage nicht ganz so prekär.

Bisher keine Meldungen über Schäden

Eigentlich sei es positiv, dass nun endlich Niederschlag komme. «Allerdings hätten wir uns schon gewünscht, dass der Niederschlag über eine längere Zeitphase bleibt und nicht der ganze Regen in so kurzer Zeit fällt», so Andreas Huwiler, Geologe beim Amt für Wald und Naturgefahren. Bis jetzt habe der Kanton noch keine Meldung zu grösseren Schäden.

Es sei bei der Schneeräumung zu Problemen gekommen. Auch Huwiler warnt insbesondere vor der Wetterlage in den Bündner Südtälern, welche mit dem lokal heftigen Niederschlag zusammen mit dem geschmolzenen Schnee zu Problemen führen könnte. «Mit Murgängen und Erdrutschen rechnen wir aufgrund des sehr trockenen Untergrundes weniger.» Am ehesten könne es laut Huwiler zu Überschwemmungen kommen. Auch wenn die Temperaturen wieder ansteigen und die Schneeschmelze so die Abflüsse erhöhen, ist dies laut Huwiler noch keine Gefahr. «Das Problem kommt dann, wenn es erneut so trocken wäre wie bis zur letzten Woche», so Huwiler weiter. 

Massnahmen müssen lokal ergriffen werden

Es sei nicht Aufgabe des Kantons Massnahmen zu ergreifen. Der Kanton mache nur die Präventionsarbeit. «Massnahmen zu ergreifen ist Aufgabe der lokalen Gemeinden», so Huwiler. 

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