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Feuer in Amden ist unter Kontrolle – Ursache noch unklar

Der Waldbrand, der gestern Abend in der Durschlegi in Amden ausgebrochen ist, konnte mittlerweile unter Kontrolle gebracht werden. Gemeindepräsident Markus Vogt spricht von einem «Riesenglück», dass nichts schlimmeres passiert ist – und er lobt die Einsatzkräfte.

23.10.18 - 10:53 Uhr
Ereignisse
Löschhelikopter von Heli Linth brachten bis zum Einbruch der Dunkelheit Wasser vom Walensee ins Brandgebiet. KAPO SG

Um 17. 20 Uhr ging gestern Abend der Alarm los: Hoch über Amden, auf 1270 Meter über Meer, stand ein Waldstück von 1500 Quadratmetern Grösse in Brand. Die sofort ausgerückten Feuerwehren von Amden und Weesen sowie zwei Lösch-Helikopter von Heli Linth machten sich im schwer erreichbaren und gefährlichen Gebiet an die Arbeit. 

Am nächsten Morgen blickt Gemeindepräsident Markus Vogt auf die Ereignisse der Nacht zurück: «Die Helikopter konnten nur bis 19 Uhr fliegen, danach wurde es zu dunkel.» Weil nicht klar war, wie lange die Brandbekämpfung noch dauern würde, bemühte die Feuerwehr sich, mithilfe der Helis eine 1,2 Kilometer lange Leitung vom Wasserreservoir zum Brandgebiet zu legen. Diese stand gegen 23.30 Uhr bereit. «Das Gelände oberhalb der Durschlegi ist kaum begehbar und sehr gefährlich», sagt Vogt weiter. Deshalb seien Seile gespannt worden, an denen sich die Feuerwehrleute für die Brandbekämpfung abseilen konnten. 

«Nur dank dem schnellen und professionellen Vorgehen ist Amden einer Katastrophe entgangen.»
Markus Vogt, Gemeindepräsident von Amden

«Nordöstlich der Brandstelle befindet sich ein für Amden extrem wichtiger Schutz- und Bannwald», erläutert Vogt. Es habe die Gefahr bestanden, dass dieser Wald aufgrund der schwierigen Löscharbeiten Feuer fängt. «Das wäre für Amden eine Katastrophe gewesen», so Vogt. Doch so weit kam es nicht: «Gegen 03.30 Uhr morgens hat es nur noch an vereinzelten Stellen ein wenig gemottet, sodass wir riskieren konnten, die Arbeiten für die Nacht zu unterbrechen. Heute Morgen um 06.30 stellte die Feuerwehr dann noch an zwei Stellen kleinere Glutnester fest, die ebenfalls gelöscht werden konnten.»

Die Glutnester glimmten teilweise bis am frühen Morgen.
Die Glutnester glimmten teilweise bis am frühen Morgen.
KANTONSPOLIZEI ST. GALLEN
Die Feuerwehren Amden und Weesen und Heli Linth waren mit einem Grossaufgebot im Einsatz.
Die Feuerwehren Amden und Weesen und Heli Linth waren mit einem Grossaufgebot im Einsatz.
KANTONSPOLIZEI ST. GALLEN

Nun seien die Einsatzkräfte – neben 50 Feuerwehrleuten aus Amden waren auch 21 Mann von der Feuerwehr Weesen sowie neun Spezialisten aus den Bereichen Forst, von der Polizei oder Stabsmitarbeiter vor Ort – daran, das ganze Gebiet mit Wärmebildkameras abzusuchen, um allfällige weitere Glutnester ausfindig zu machen. Das Gebiet ist grossflächig abgesperrt, auch der Wanderweg Unterfurgglen/Durschlegi ist nicht begehbar. «Es besteht die Gefahr von Steinschlägen.» 

Weiterhin unklar ist die Brandursache. «Spezialisten der Kantonspolizei sind zurzeit am untersuchen, was den Brand ausgelöst haben könnte. Wir hoffen, dass wir im Verlauf des Tages oder in den kommenden Tagen Klarheit haben», sagt Vogt. Ebenfalls im Verlauf des Tages wird sich die Gemeindeführung noch einmal zusammensetzen, um über ein mögliches Feuerverbot in Amden zu entscheiden. «Sollten wir ein solches Verbot erlassen, werden wir das im Verlauf des Tages über die Medien kommunizieren.»

Vogt spricht allen beteiligten Einsatzkräften einen herzlichen Dank für das schnelle und professionelle Vorgehen bei dieser schwierigen Aktion aus. «Nur dank ihnen konnte in der vergangenen Nacht in Amden Schlimmeres verhindert werden.»

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