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Nach drei Jahren gehen die Panzertüren wieder auf

Der als Steinhaufen getarnte Bunker auf dem Albulapass gilt als eine der eindrücklichsten Passfestungen aus dem Zweiten Weltkrieg in Graubünden. In den vergangenen Jahren wurde er mit grossem Einsatz umfassend saniert. Der Verein Militärhistorische Anlagen Albulatal lädt nun zur Eröffnung und zum Tag der offenen Panzertüren ein.

Südostschweiz
25.08.18 - 04:30 Uhr
Ereignisse
Zu Besuch im Albulapass-Bunker.

Wer die Route über den Albulapass nimmt, fährt an ihm vorbei. Versteckt unter Steinen baute die Schweiz 1938 eine der kleinsten Bunkeranlagen der Schweiz. In der Rekordzeit von rund fünf Monaten wurde er regelrecht aus dem Boden gestampft. TV Südostschweiz besuchte den Bunker kürzlich (siehe Video oben).

Schon im Mittelalter befand sich im Val digl Diavel (Tal des Teufels) die Schlüsselstelle am Albulapass. Bis heute ist die Passstrasse an dieser Stelle Naturgefahren durch Steinschläge und Lawinenniedergänge ausgesetzt. Unter der drohenden militärischen Gefahr während des Zweiten Weltkriegs nutzte die Schweizer Armee diese schwierigen topographischen Verhältnisse zu ihrem Vorteil.

Am Albulapass wurden deshalb nicht nur Panzersperren aus Granitsteinblöcken, sondern auch die Passfestung in Graubünden erstellt. Die Erstellung eines dreistöckigen Bunkers für eine Besatzung von 24 Mann mit 1300 Kubikmetern Beton und 167 Tonnen Armierungseisen war eine Pioniertat unter strengster Geheimhaltung. Inzwischen trotzt das Bauwerk seit 80 Jahren den Naturgewalten auf dem Pass.

Der Kampfwert der Festung wurde während des gesamten Kalten Krieges erhalten und die Tarnung als Steinhaufen immer weiter ausgebaut. Seit der Bunker seine militärische Funktion verloren hat, leidet er jedoch stark unter der rauen Witterung und dem instabilen Permafrostboden, wie der Verein Militärhistorische Anlagen Albulatal in einer Mitteilung schreibt.

Nach einer Sanierung von drei Jahren gehen die Panzertüren nun wieder auf. Am Samstag, 25. August, um 11 Uhr, beginnt der Festakt, wie es im Schreiben weiter heisst. Ab 12 Uhr stehen die Panzertüren für geführte Besichtigungen offen. (so)

 

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