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Bazl-Sprecher: «Wir wissen immer noch nicht, was passiert ist»

Die Ju-Air will am Freitag den Betrieb nach dem Absturz in Flims wieder aufnehmen. Solange zum Unfall noch keine gesicherten Erkenntnisse vorliegen, hat das Bundesamt für Zivilluftfahrt der Ju-Air Massnahmen auferlegt.

Südostschweiz
16.08.18 - 13:03 Uhr
Ereignisse

Nach dem Absturz einer Junkers Ju-52 am 4. August auf dem Piz Segnas bei Flims hat das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) mit der Ju-Air und der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) die Situation analysiert. Momentan gibt es keine Hinweise auf ein generelles technisches Problem bei der Ju-52, das ein Grounding der restlichen Schweizer Ju-52-Flotte rechtfertigen würde, teilte das Bazl am Donnerstag mit.

Die Untersuchung kann bis zu einem ersten Zwischenergebnis noch mehrere Wochen bis Monate andauern. Sollte sich während dieser Zeit ein Hinweis auf ein technisches Problem ergeben, würde das Bazl die Lage neu beurteilen und allenfalls ein Flugverbot aussprechen, heisst es in der Mitteilung weiter.

Bis weitere Erkenntnisse vorliegen muss die Ju-Air vorsorgliche Massnahmen umsetzen:

  • Erstens verlangt das Bazl, dass vorläufig bei Flügen eine Minimalhöhe eingehalten werden muss, die über der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestflughöhe liegt.
  • Zweitens müssen die Flugzeuge der Ju-Air ab sofort einen GPS-Datenaufzeichungsgerät mitführen, das jeden Flug aufzeichnet und eine nachträgliche Beurteilung der Flugroute erlaubt.
  • Drittens sollen die Passagiere während des Fluges angeschnallt bleiben und nicht mehr frei im Flugzeug zirkulieren können. Dies gilt auch für Besuche im Cockpit während des Fluges.

Als Grund für die Anschnall-Pflicht sagte Bazl-Sprecher Urs Holderegger auf Anfrage: «Wir wissen nicht, was passiert ist. Mit diesen Massnahmen wollen wir alle Eventualitäten ausschliessen.» Die Ju-Air hat dem Bazl zugesichert, dass sie diese Auflagen umsetzen wird. (so)

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