Das Bahnmuseum Albula in Bergün wird umgebaut. Es zeigt ein interessantes Spektrum aus der Kultur- und Sozialgeschichte der Rhätischen Bahn, heisst es in einer Medienmitteilung der Rhätischen Bahn.
Einsatz von Simulatoren und Exponaten
In der Ausstellung würden die Besucher durch «Täler und Tunnels wandern, Wissenswertes zu den Pioniertaten rund um den Bau der Strecke erfahren, den Erzählungen der ersten RhB-Kondukteurin zuhören, sich in die von 'Götti Hans' - einem Bankier im St. Moritz der Jahrhundertwende - überlieferten Bericht über die Ausschweifungen der Kurgäste während der 'Belle Epoque' vertiefen, den Erinnerungen eines Lehrers aus Chur an seine Kindheit in einer Bahnstation der 1950er bis 1970er Jahre folgen oder an einem Gespräch zwischen einem pensionierten Lokomotivkonstrukteur und einem aktiven Lokführer der RhB Teil nehmen», heisst es in der Mitteilung weiter.
Ausserdem würden anhand von multimedial gestalteter Räume und originaler Exponate sowohl historische als auch aktuelle Aspekte vermittelt. Daneben werde mittels eines Topografie-Simulators die Geschichte der Albula-Strecke erläutert. Der Simulator bestehe dabei einerseits aus einem Topografiemodell im Massstab 1:2000, das die landschaftliche Situation darstelle, andererseits werde anhand historischen Bildmaterials, Texten und 3D-Animationen die Planung und der Bau der Unesco-Streckenführung ausführlich erklärt. Ein Bremssimulator testet die Geschicklichkeit beim punktgenauen Halten eines Zuges mittels einer Vakuumbremse.
Kindertour vermittelt Inhalte kindergerecht
Den jungen Besuchern des Bahnmuseums Albula würden auf einem speziell für sie gestalteten Weg durch die Ausstellung Informationen und Erlebnissen vermittelt. Die Kinder erhalten dabei ein Pixibuch mit einer Mehrfahrtenkarte; über die Ausstellung verteilte mechanische Ticketentwerter dienen dazu als Wegweiser. An jeder dieser Stationen können kindergerechte Informationen abgerufen oder interaktive Aufgaben gelöst werden. So können die Kinder beispielsweise am Viaduktmodell die Konstruktion eines Lehrgerüstes und im Büro der Staziun den Umgang mit Kunden und Angestellten üben. Am Schluss wartet dann zudem eine kleine Belohnung auf die jungen Besucher.
Jubiläum zur Aufnahme ins Unesco-Welterbe
2018 jähre sich die Aufnahme der «Rhätische Bahn in der Landschaft Albula/Bernina» in die Welterbeliste der UNESCO zum zehnten Mal. Dieses Jubiläum nehme das Bahnmuseum Albula in Kooperation mit dem Verein Welterbe RhB deshalb zum Anlass, entlang eines Zeitstrahls die Geschichte des Welterbes auszubreiten und über 50 internationale Welterbestätten vorzustellen, heisst es weiter.
Drei Themeninseln würden sich der lokalen Welterbestätte der Rhätischen Bahn widmen. Dabei werden die Fragen «Wie wird man überhaupt ein Welterbe?», «Wie erneuert man über hundertjährige Tunnel welterbegerecht?» und «Welche Herausforderungen birgt der Tourismus?» geklärt. Im Gastfenster präsentieren sich ausserdem nacheinander die 11 anderen Welterbestätten der Schweiz.
Attraktionen im Bahnmuseum
Eines der Highlights im Museum steht davor: die Krokodil-Lokomotive mit der Betriebsnummer RhB Ge 6/6 I 407. Nach über 50 Jahren im Dienst und drei Jahrzehnten als Denkmal sei die Lokomotive wieder zum Leben erweckt und mit einem Fahrsimulator ausgestattet worden. Besucher könnten nun im Führerstand die Lokomotive mittels originaler Schalter und Hebel virtuell durch das Albulatal steuern, so die Mitteilung.
Eine weitere Attraktion ist die Modellbahn-Werkstatt. Die aussergewöhnlich detailliert ausgeführte Modellanlage von Bernhard Tarnutzer in Spur 0m (Massstab 1:45) zeige Gebäude, Viadukte und Tunnels im authentischen Zustand der 1950er und 1960er Jahre. Tarnutzer sei regelmässig vor Ort anzutreffen und gebe gerne Auskunft über den Bau und die Gestaltung der Anlage, heisst es in der Mitteilung weiter.
Das Bahnmuseum Albula ist von Dienstag bis Freitag sowie am Sonntag von 10 bis 17 Uhr und am Samstag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Am Montag hat das Museum geschlossen. Betriebsferien des Museums: 19. November bis 13. Dezember 2018.
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