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Fortschritte im Kampf gegen Rekordbrand in Nordkalifornien

In ihrem dramatischen Kampf gegen den grössten jemals registrierten Waldbrand in Kalifornien sind die Einsatzkräfte vorangekommen. Der als «Mendocino Complex» bezeichnete Brand im Norden des US-Bundesstaats war am Mittwoch zu 47 Prozent eingedämmt.

Agentur
sda
08.08.18 - 21:00 Uhr
Ereignisse
Die Feuerwehr hat bei der Bekämpfung des Grosswaldbrandes "Mendocino Complex Fire" in Nordkalifornien Fortschritte gemacht.
Die Feuerwehr hat bei der Bekämpfung des Grosswaldbrandes "Mendocino Complex Fire" in Nordkalifornien Fortschritte gemacht.
KEYSTONE/FR34727 AP/NOAH BERGER

Nach Angaben der Feuerwehr ist das ein deutlicher Fortschritt: zwölf Stunden zuvor war erst gut ein Drittel (34 Prozent) des Grossfeuers unter Kontrolle. Allerdings könnte eine erwartete Wetteränderung den weiteren Kampf gegen die Flammen erschweren.

Zuletzt waren die Temperaturen in der vom «Mendocino Complex» heimgesuchten Region etwas gesunken, was den Feuerwehreinsatz erleichterte. Die Einsatzkräfte kamen dadurch beim Anlegen von Gräben zum Stopp der Flammen deutlich voran. Allerdings sieht die Wettervorhersage für die nächsten Tage ungünstig aus. Laut US-Wetterdienst soll es wieder sehr heiss und windig werden - Bedingungen, welche die Ausbreitung der Flammen begünstigen.

Der «Mendocino Complex» zerstörte bis Mittwoch nach Angaben der kalifornischen Feuerwehrbehörde rund 120'000 Hektaren Land. Dies entspricht in etwa der Fläche der Grossstadt Los Angeles. Auch in vielen anderen Teilen Kaliforniens kämpften tausende Einsatzkräfte weiter gegen Waldbrände an.

Der «Mendocino Complex» entstand aus zwei zunächst separaten, rasch fortschreitenden Bränden, dem «River Fire» und dem «Ranch Fire». Besonders gefährlich war das «Ranch Fire», das sich über Flüsse und andere natürliche Barrieren ausgebreitet hatte.

Bisher 11 Todesopfer bei Waldbränden

Bislang kamen zwei Menschen im «Mendocino Complex» ums Leben. Der Rekord-Brand zerstörte 105 Häuser, rund 10'000 weitere Gebäude wurden nach Angaben der Feuerwehr durch die Flammen bedroht. Im Kampf gegen das Inferno wurden neben Hubschraubern auch Flugzeuge für die Löscharbeiten eingesetzt, darunter Grossmaschinen wie zwei Douglas DC-10 und eine Boeing 747.

Insgesamt starben in Kalifornien in den vergangenen Wochen elf Menschen infolge der Brände. Weiter nördlich des «Mendocino Complex» wütet das sogenannte Carr-Feuer, durch das sieben Menschen ums Leben kamen. Im Zentrum des Bundesstaats und nahe des berühmten Yosemite-Nationalparks tobt das «Ferguson Fire», durch das zwei Menschen starben.

Nahe San Diego im Süden von Kalifornien breitete sich seit Montag in einem Waldgebiet ein neues Feuer rasch aus. Insgesamt 14'000 Feuerwehrleute waren in ganz Kalifornien im Kampf gegen die Waldbrände im Einsatz. Zehntausende Menschen mussten ihre Häuser und Wohnungen verlassen.

Bereits im vergangenen Jahr hatte es in Kalifornien aussergewöhnlich schwere Wald- und Buschbrände gegeben. Der vormals grösste registrierte Brand dieser Art, das sogenannte Thomas-Feuer, hatte vor nur acht Monaten rund 113'000 Hektaren Land zerstört.

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