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Nach tödlichem Unglück: Keine Passagierflüge mehr

Knapp ein Jahr ist es her, dass im Engadin ein Flugzeug mit vier Insassen abstürzte. Der Pilot und zwei 14-jährige Jugendliche kamen dabei ums Leben. Eine 17-jährige Aviatikbegeisterte verletzte sich schwer. Der Generalsekretär des Aero Club Schweiz erklärt, warum man nun weitermacht.

26.07.18 - 04:30 Uhr
Ereignisse
Das Wrack des abgestürzten Kleinflugzeuges auf dem Berninapass.
Das Wrack des abgestürzten Kleinflugzeuges auf dem Berninapass.
ARCHIV MAYK WENDT

Das tragische Flugzeugunglück im Engadin jährt sich am 4. August zum ersten Mal. Im letzten Sommer waren ein einheimischer Pilot und drei Jugendliche mit einer vierplätzigen Piper PA-28 abgestürzt. Der Pilot und zwei 14-jährige Jugendliche verloren dabei ihr Leben. Eine 17-Jährige überlebte den Absturz schwer verletzt. Der Flug fand im Rahmen des jährlichen Jugendlagers des Aero Clubs Schweiz statt, in dem Jugendliche an Berufe der Aviatik herangeführt werden.

Wie der Generalsekretär des Aero Club Schweiz, Yves Burkhardt, gegenüber Radio Südostschweiz bestätigt, dauern die Untersuchungen über den Unfallhergang immer noch an. Der Abschlussbericht wird im Herbst erwartet. Er selber habe keine Kenntnisse über die Ermittlungen und könne deshalb keine Auskunft darüber geben. Trotz der andauernden Untersuchungen habe man sich aber entschieden, auch in diesem Jahr ein Aviatik-Jugendlager in S-Chanf durchzuführen. Der letztjährige Vorfall sei sehr tragisch gewesen. Man wolle aber in die Zukunft schauen. Auch die Teilnehmenden, die Leiter und die Stiftung ProAero hätten sich für eine Weiterführung ausgesprochen.

Keine Passagierflüge auf dem Programm

Auf Passagierflüge wird am diesjährigen Jugendlager allerdings verzichtet. Nach Publikation des Abschlussberichts werde man neu über die Zukunft des Jugendlagers entscheiden. Burkhardt bestätigt aber, dass die Anmeldungen für das diesjährige Jugendlager zurückgegangen sind. Vom 29. Juli bis 4. August werden 130 Jugendliche ins Engadin ans ProAero Jugendlager reisen. In den Vorjahren waren es meist zwischen 170 und 190 Teilnehmer. Für diesen Rückgang macht Burkhardt aber auch die spät erschienene Ausschreibung verantwortlich.

Auf der Webseite und dem Facebook-Profil von ProAero Jugendlager wird nichts über das Unglück erwähnt. «Wir beschlossen, die Kommunikation entsprechend der Situation anzupassen», begründet Burkhardt. Man habe professionell kommuniziert und es wurde alles gesagt, was gesagt werden musste. Auch aus Respekt gegenüber den Angehörigen der Opfer habe man sich für diese Art der Kommunikation entschieden.

Über den Gesundheitszustand der schwer verletzten 17-Jährigen hat Burkhardt keine genauen Kenntnisse. Gesamthaft könne man aber sagen, dass sie auf dem Weg der Genesung sei.

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