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Der schönste Blick auf den Berglistüber bleibt verwehrt

Aus der Traumblick: Der Berglistüber darf nur noch von vorne und der Seite bestaunt werden. Der finale Ausblick bleibt dem Betrachter verwehrt: Zu gefährlich!

Martin
Meier
06.07.18 - 04:30 Uhr
Ereignisse
Zutritt verboten: Der Berglistüber darf nur noch von der Seite bestaunt werden.
Zutritt verboten: Der Berglistüber darf nur noch von der Seite bestaunt werden.
SASI SUBRAMANIAM

Auf dem Weg zum Klausenpass. Ein schwarzer Pfeil weist den Weg: «Berglistüber. Prachtvoller Wasserfall. Fünf Minuten.» Zwischen Urnerboden und Linthal hat sich der Fätschbach – scheinbar unerreichbar – sein junges Bett in den Kalkstein gefressen, um drei Mal ins bodenlose zu stürzen. Am schönsten fällt das Wasser am Berglistüber. 44 Meter tief stürzt das Nass – umgeben von saftigem Grün – ins klare türkisblaue Becken.

Einer der schönsten Wasserfälle der Schweiz

Schweiz Tourismus bezeichnet den den Wasserfall als einen der schönsten der Schweiz. Für Naturverbundene ist es ein Kraftplatz. Ein Ort, an dem die Felswand aus 150 Millionen Jahre altem Quintnerkalk besteht, während der darunter liegende Flysch «nur» 50 Millionen Jahre alt ist.

Es könnten sich Steine lösen. Zudem ist die Ausrutschgefahr gross.

Was der berühmte Seljalandsfoss für Island ist, ist der Berglistüber für die Schweiz: Auch er ist ein sogenannter Fenster-Wasserfall. Heisst: Auch bei ihm kann die Felswand untergangen werden. Der Anblick von der Grotte aus ist überwältigend. Der Betrachter blickt auf einen über ihn fallenden Wasservorhang, der glitzert und glimmert, aber auch so etwas wie Geborgenheit und Schutz ausstrahlt.

Kein Zutritt hinter den Wasservorhang

Das alles war einmal. Seit Kurzem ist dieser Zutritt verboten. Der Berglistüber darf nur noch von vorne und der Seite betrachtet werden. «Der Gang unter die Felsen ist zu gefährlich», sagt Adolf Tschudi, der Leiter der Abteilung Grün von Glarus Süd. «Es könnten sich Steine lösen. Zudem ist die Ausrutschgefahr gross.»

Doch ein Trost bleibt: Wenige Fahrminuten vom Berglistüber entfernt präsentiert sich im Tierfehd der Schreyenbachfall zum Schreien schön. Allerdings auch nur noch bis am 2. August um 14 Uhr. Dann gräbt ihm die Axpo wieder – für fast ein Jahr – das Wasser ab.

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