Kleiner Bahnhof steht vor grossem Umbau
Die RhB-Station Klosters Dorf soll ausgebaut werden. Im Projekt inbegriffen ist die Aufhebung zweier Bahnübergänge und die Schliessung einer Doppelspur-Lücke.
Die RhB-Station Klosters Dorf soll ausgebaut werden. Im Projekt inbegriffen ist die Aufhebung zweier Bahnübergänge und die Schliessung einer Doppelspur-Lücke.

Die Station der RhB in Klosters Dorf präsentiert sich optisch als Relikt vergangener Zeiten. Bahn-Nostalgiker freut das, aber der Bahnhof verfügt über keine eigentlichen Perronanlagen, das Behindertengleichstellungsgesetz ist nicht erfüllt, und wartende Passagiere sind Wind und Wetter ausgesetzt.
Gemäss Angaben der RhB wird der in Nähe zur Talstation der Klosterser Madrisa-Bergbahn liegende Bahnhof jährlich von gegen 90 000 Passagieren genützt. Diese Zahl soll laut Prognose der RhB bis 2030 auf rund 102 000 Ein- und Aussteigende jährlich anwachsen. Mit einem Umbauprojekt soll der Bahnhof nun den Anforderungen angepasst werden.
Strassenunterführung geplant
Die Bahnhofsanlage muss letztlich auch deshalb umgebaut werden, damit das künftige neue RhB-Rollmaterial, die sogenannten Flügeltriebzüge, genügend Platz haben. Die RhB sieht sich bei alldem zusätzlich mit dem Problem konfrontiert, dass sich im nahen Umkreis ihrer Station gleich drei Bahnübergänge befinden. Das führe zu langen Schliessungszeiten, ist in Unterlagen zum Umbauprojekt festgehalten. Deshalb sollen zwei dieser drei Bahnübergänge aufgehoben werden. Auf dem Bahnhofareal selbst ist eine Strassenunterführung vorgesehen, an deren Baukosten sich gemäss Auskunft der RhB auch die Gemeinde Klosters beteiligen wird.
Umsetzung von 2020 bis 2021
Nebst dem eigentlichen Umbau der Bahnhofsinfrastruktur beinhaltet das RhB-Vorhaben auch, dass die noch bestehende Lücke in der Doppelspur zwischen Klosters Dorf und Klosters Platz geschlossen wird. Dadurch könnten auf dieser Strecke künftig zwei Züge verkehren. Sowohl für die Strassenunterführung als auch für den Doppelspurausbau wird voraussichtlich ein Landerwerb notwendig sein.
Die Terminplanung sieht vor, dass von Juni bis November 2020 die Strassenunterführung erstellt wird. Die Bauausführungen an den Perrons, die mit einer Unterführung sowie Treppen und Rampen erschlossen werden, sollen von April 2021 bis Juli 2021 dauern. Abgeschlossen würde das Gesamtprojekt dann von August 2021 bis November 2021 mit den Arbeiten an der Bahntechnik. Die RhB geht aktuell von Totalkosten zwischen 15 Millionen bis 20 Millionen Franken aus, wobei das Projekt nun noch optimiert werde.
Béla Zier ist Redaktor der gemeinsamen Redaktion Online/Zeitung «Südostschweiz» und «suedostschweiz.ch» und berichtet über die Region Davos und das Prättigau. Er ist seit 1993 für die Medienfamilie Südostschweiz tätig und arbeitet dort, wo er auch wohnt. In Davos. Mehr Infos
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