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Schlechteste Fangstatistik seit Jahrzehnten

Der Fischfang an Zürichsee und Obersee geht weiter zurück. Am Linthkanal wurden seit Beginn der Aufzeichnungen 1940 noch nie so wenige Fische gefangen wie letztes Jahr. Auch am Walensee lag der Fang der Berufsfischer unter dem 10-Jahres-Mittel.

Südostschweiz
18.06.18 - 08:48 Uhr
Ereignisse
Äsche, Fisch, Fische, Linth
Auch im Linthkanal wurde weniger Fisch gefangen.
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Es ist ein düsteres Bild, das der Jahresbericht der Fischereikommission für den Zürichsee, Linthkanal und Walensee 2017 zeigt. Im vergangenen Jahr gingen die Fischfänge im Zürichsee und im Obersee weiter zurück und lagen um rund zehn Prozent tiefer als im bereits schlechten Vorjahr, teilt die St. Galler Staatskanzlei mit. 

Der Rückgang war vor allem beim wirtschaftlich bedeutenden Felchenfang zu verzeichnen. Egli gingen so wenige ins Netz wie letztmals vor über 30 Jahren. Hingegen wurden bedeutend mehr Hechte gefangen, als in den Vorjahren. Mit zusätzlichen Informationen zum Wachstum und Altersaufbau soll das Monitoringprogramm der Felchen-Population im Zürichsee und Obersee und die Befischung wieder optimiert werden.

Die Verbesserungen bei den Fischbeständen und -fängen, die man sich von der Renaturierung Linth2000 versprochen hatte, lassen somit weiter auf sich warten. Von den im Abschlussbericht zur Äschenstudie im Linthkanal empfohlenen Massnahmen wurden einige bereits umgesetzt. Die Schonbestimmungen für Äschen wurden verschärft. Für Kormorane gilt in gewissen Abschnitten der Linth für die Jahre 2019-2021 eine längere Jagdzeit, auch während der sensiblen Laichzeit der Äschen. Zudem wurde ein Gutachten in Auftrag gegeben, um die Laichmöglichkeiten für Äschen mit Kiesschüttungen zu verbessern, dies unter besonderer Berücksichtigung des Hochwasserschutzes.

Kleinster Fangertrag seit Beginn der Aufzeichnungen

Im Walensee fingen die Berufsfischer 2017 zehn Prozent weniger als im Mittel der vergangenen zehn Jahre. Am häufigsten zappelten Felchen in ihren Netzen. Zwar stieg der Fanganteil der Albeli ein wenig, dennoch bleibt diese Fischart für die Berufsfischer weiterhin unbedeutend. Die privaten Fischerinnen und Fischer fingen etwas mehr als im Vorjahr, vor allem Hechte, Felchen, Egli und Seeforellen.

Im Linthkanal wurden nur noch 421 Kilogramm Fisch gefangen. Dies ist der kleinste Fangertrag seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1940. Während die Forellenfänge gegenüber dem Vorjahr leicht zugenommen haben, sind die Fänge der Äschen und Felchen nochmals deutlich eingebrochen. Und auch bei den Barben wurde dieses Jahr ein deutlicher Rückgang verzeichnet. (egt)

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