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Felssturz verschüttet Wanderweg

Der Fussweg von Betlis nach Quinten bleibt nach einem Felssturz rund einen Monat gesperrt. Personen sind bei dem Ereignis nicht zu Schaden gekommen.

Südostschweiz
22.05.18 - 04:30 Uhr
Ereignisse
Rund zehn Kubikmeter Fels brechen hoch über dem Walensee ab und lösen eine Gesteinslawine aus.
Rund zehn Kubikmeter Fels brechen hoch über dem Walensee ab und lösen eine Gesteinslawine aus.
FRIDOLIN RAST

Ein lautes Rumpeln schreckte am Pfingstsamstag kurz nach Mitternacht die noch wachen Einwohner von Mühlehorn und Murg auf. Der neue Tag brachte dann Gewissheit: Auf der anderen Seite des Walensees hatten sich auf Ammler Gebiet oberhalb des ehemaligen Steinbruchs Schnür Felsmassen gelöst und eine lange Schneise in den Wald geschlagen. Erst ein Schutzdamm am Seeufer hatte das Geröll aufgehalten. Da auch der Wanderweg von Betlis nach Quinten auf einer Länge von rund 25 Metern verschüttet worden war, alarmierten mehrere Personen die St. Galler Kantonspolizei.

Der Ammler Gemeindepräsident Markus Vogt wurde am frühen Samstagmorgen informiert. Sofort liess er den viel begangenen Weg sperren. Noch am selben Tag überflogen die Verantwortlichen der Gemeinde zusammen mit einem Geologen das Gebiet. «Wir hatten grosses Glück, dass sich der Felssturz nachts ereignete», betont Vogt. Dadurch sei niemand zu Schaden gekommen.

Wie Vogt berichtet, lösten sich an der Abbruchstelle auf 1200 Meter über Meer rund zehn Kubikmeter Fels. Die Brocken hätten auf ihrem Weg in Richtung See zusätzliches Material mitgerissen und so eine regelrechte Gesteinslawine verursacht. Diese sei durch eine Runse kanalisiert worden.

Warten auf starke Niederschläge

Laut Vogt bleibt der Wanderweg voraussichtlich während eines Monats gesperrt. Dies, weil in der Runse noch viel Material liegt, das jederzeit talwärts donnern kann. «Wir müssen warten, bis die nächsten starken Niederschläge das Gestein fortschwemmen und so die Gefahr entschärfen», erklärt Vogt. Eindringlich warnt er davor, den Weg auf eigene Gefahr zu begehen, auch weil sich direkt unterhalb des verschütteten Abschnitts eine 250 Meter hohe Felswand befindet. «Ein Ausrutscher kann hier tödlich sein», mahnt Vogt.

Die Gemeinde Amden wird die Situation zusammen mit dem Geologen regelmässig neu beurteilen. Solange der Weg unpassierbar bleibt, weisen Schilder in Betlis, in Quinten sowie auf den Walenseeschiffen darauf hin.

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