Unangekündigte Tierschutzkontrollen decken Mängel auf

Das Amt für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit hat kürzlich ihren Jahresbericht 2017 veröffentlicht. Thematisiert werden in diesem auch der Sinn und Zweck von unangemeldeten Tierschutzkontrollen in Betrieben. Das Amt begründet diese so: «Ein Eimer ist schnell aufgefüllt, eine feuchte, verschmutzte Box in Kürze frisch eingestreut und ein stromführender Draht rasch abgebaut.» Solche Beanstandungspunkte könnten deshalb bei angemeldeten Kontrollen nicht realitätsgetreu erfasst werden. Aus  diesem Grund würden Tierschutzkontrollen immer wieder unangemeldet durchgeführt. So wurden 2017 insgesamt 534 Betriebe unangekündigt einer Tierschutz-Grundkontrolle unterzogen, und 123 weitere wurden aufgrund von Tierschutzmeldungen durchgeführt. 657 Kontrollen wurden zusätzlich angemeldet gemacht.

Und der direkte Vergleich zeigt: Die unangemeldeten Kontrollen haben auf jeden Fall ihre Berechtigung. So bemängelten die Kontrolleure bei unangemeldeten Besuchen bei 4,5 Prozent der Betriebe «verschmutzte Tiere», bei angemeldeten Besuchen hingegen nur bei 0,9 Prozent. Somit wurde der Mangel fünfmal so häufig bei unangekündigten Besuchen festgestellt als bei angekündigten. Knapp doppelt so häufig wurden ausserdem bei Überraschungskontrollen Kälber ohne Wasser angetroffen. 1,7 Prozent aller Betriebe verstiessen gegen die Vorschriften, während es bei angekündigten Kontrollen nur 0,9 Prozent waren. (kup)