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In Chur ist jeder zweite Alarm ein Fehlalarm

Der Kommandant der Feuerwehr Chur, Hansjörg Erni, zieht Bilanz des Jahres 2017 und schaut auf eindrückliche Momente zurück.

02.05.18 - 17:33 Uhr
Ereignisse
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Die Churer Feuerwehr rückt oft aus und kann dann nichts machen. Der Grund: Fehlalarm.
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200 Mal pro Tag sind die Feuerwehren in der Schweiz und in Liechtenstein letztes Jahr im Durchschnitt ausgerückt, so oft wie noch nie in den letzten Jahren. Nach wie vor geht mehr als jeder fünfte Einsatz auf falschen Alarm zurück.

Auch in Graubünden spricht man von einem Rekordjahr, wie Hansjörg Erni von der Feuerwehr Chur im Interview mit Radio Südostschweiz erklärt. Waren es letztes Jahr 147 Einsätze so verzeichnete man gut zehn Jahre zuvor noch rund 80 Einsätze. Als Gründe sieht Erni die steigende Bevölkerungszahl im Bündner Rheintal und damit auch der zunehmende Verkehr.

Brandmelder bei Wartungsarbeiten nicht ausgeschaltet

Im Vergleich zum Schweizer Schnitt gibt es in und um die Hauptstadt zudem deutlich mehr Fehlalarme. Knapp 70 Einsätze stellten sich im vergangenen Jahr als Fehlalarm heraus - also knapp jeder zweite! Auslöser seien oftmals Brandmelder, welche bei Wartungsarbeiten nicht ausgeschaltet würden.

Auch der kleiner werdende Personalbestand ist in Chur ein Thema. Allerdings empfindet Erni diesen als positiv. Mit weniger – aber motiviertem – Personal sei man effizienter und schlagkräftiger.

Zwei Ereignisse im Jahr 2017 bleiben dem Feuerwehrkommandanten besonders in Erinnerung. Zum einen war dies der Grossbrand bei der Baustoffe AG in Trimmis und zum anderen das Feuer in der Landi-Filiale in Thusis. Er habe die gute Zusammenarbeit mit den anderen Feuerwehren dabei sehr geschätzt.

Im April 2017 wurde die Produktionshalle der Baustoffe AG in Trimmis in Schutt und Asche gelegt. Personen kamen dabei nicht zu Schaden. Im Dezember 2017 brannte die Landi in Thusis vollständig ab. Der eigene Lehrling hatte das Feuer gelegt. Zwei Personen wurden beim Vorfall leicht verletzt.

 

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