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300'000 Liter Wasser aus Hallenbad ausgelaufen

Die Lintharena scheint vom Pech verfolgt: In der Nacht auf Dienstag lief ein Drittel des Wassers im 25-Meter-Becken aus. Das Bad muss einige Tage schliessen, um das Becken wieder aufzufüllen. Schuld war ein Defekt.

Ueli
Weber
24.04.18 - 19:05 Uhr
Ereignisse
 
In der Lintharena kann nicht geschwommen werden.


In der Lintharena kann nicht geschwommen werden.

SASI SUBRAMANIAM

Der Bademeister staunte nicht schlecht, als er am Dienstagmorgen das Hallenbad der Lintharena betrat. Das grosse Schwimmbecken war nur noch zu zwei Dritteln mit Wasser gefüllt. Knapp 300'000 Liter waren über Nacht verloren gegangen.

Wie die Lintharena auf ihrer Internetseite meldete, war ein technischer Defekt an der Druckluftpumpe Ursache des verschwundenen Wassers. Die Pumpe steuert die Schieber für das Ausgleichsbecken. Durch den Defekt wurde das Wasser vom Schwimmbecken durch die Bodendüsen zurück ins Ausgleichsbecken gedrückt. Als dieses voll war, lief das Wasser über die Kanalisation ab. «Im Endeffekt kann man sich das vorstellen wie bei einer Badewanne, wenn der Stöpsel gezogen wird», sagt Geschäftsleiter Oliver Galliker auf Anfrage der «Südostschweiz». Was den Defekt an der Druckluftpumpe verursacht hat, sei noch nicht geklärt. «Wir wissen, was das Problem war, aber nicht warum es enstand.»

Verletzt wurde niemand, es habe auch keine Gefahr bestanden, sagt Galliker. Glücklicherweise habe es auch keine Überschwemmungsschäden im Bad gegeben. Wie Galliker erklärt, neutralisiert sich die grosse Menge Chlorwasser in der Kanalisation sehr schnell. «Wir haben aber sofort die Abwasserkläranlage informiert.»

Becken muss wieder gefüllt werden

Das Hallenbad blieb am Dienstag geschlossen. Das Becken wurde tagsüber wieder aufgefüllt und muss jetzt wieder auf angenehme Temperaturen geheizt werden. «Wir rechnen damit, dass wir das Bad am Donnerstag oder Freitag wieder öffnen können», sagt Galliker. Das Schulschwimmen kann das Bad bereits heute wieder benutzen, da das kleine Becken genug Wasser hat.

Im Hallenbad der Lintharena haben sich in den letzten drei Jahren zwei Zwischenfälle ereignet, nach denen das Bad geschlossen werden musste. Zuletzt trat im März bei einem Chemieunfall Chlorgas in den Gängen der Garderoben aus. Rund 80 Personen – vorwiegend Schulkinder – mussten das Hallenbad fluchtartig verlassen. Zwei Kinder mussten die Nacht zur Beobachtung im Spital verbringen. Die Technik des Hallenbades stammt aus den 70er-Jahren und muss erneuert werden.

Ueli Weber ist stellvertretender Redaktionsleiter der «Glarner Nachrichten». Er hat die Diplomausbildung Journalismus am MAZ absolviert und berichtet seit über zehn Jahren über das Glarnerland. Mehr Infos

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