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Fuss abgerissen: Bundesgericht bestätigt Cresta-Run-Urteil

2008 ist es zu auf dem Cresta Run St. Moritz zu einem schweren Unfall gekommen: Ein britischer Soldat prallte gegen einen Holzpfosten und verlor seinen rechten Fuss. Nun bestätigt das Bundesgericht ein Urteil des Bündner Kantonsgerichts.

Südostschweiz
18.04.18 - 17:22 Uhr
Ereignisse
An so einem Holzpfosten hat der Soldat seinen Fuss verloren.
An so einem Holzpfosten hat der Soldat seinen Fuss verloren.
ARCHIV THEO GSTÖHL

Der tragische Unfall ereignete sich am 25. Januar 2008. Im unteren Teil der Eisbahn trieb es den Mann in einer Kurve nach aussen und er prallt mit dem Bein in einen Holzpfosten – so heftig, dass der Fuss oberhalb des Knöchels abgerissen wurde. Heute lebt der Soldat und einst routinierte Skeleton-Fahrer mit einer Prothese.

Über zehn Jahre nach der Tragödie hat nun das Bundesgericht ein Urteil gefällt. Es bestätigt die Einschätzung des Kantonsgerichts Graubünden vom Juni 2017, dass der Sekretär eines Skeleton-Clubs – ebenfalls Engländer – wegen fahrlässiger schwerer Körperverletzung verurteilt werden darf. Das Gericht in Graubünden hatte ihn zu einer bedingten Geldstrafe von 1000 Franken und einer Entschädigung für das Unfallopfer in Höhe von 33'000 Franken veruteilt.

Mit Fahrfehlern müsse gerechnet werden

Der scharfe und ungepolstere Pfosten sei eine erkennbare Gefahr gewesen, sind beide Gerichte überzeugt. Der Pfosten wurde damals innert 48 Stunden einen halben Meter zurückversetzt. Auch wenn der Soldat beim Rennen einen Fahrfehler begangen habe, sei dies nicht erheblich, wie es im Urteil vom Mittwoch weiter heisst. Beim Betreiben einer solchen Bahn müsse auch mit schweren oder ungewöhnlichen Fahrfehlern gerechnet werden.

Nach dem Unfall hatte das Opfer eine Entschuldigung vom Club verlangt, bei dem er ebenfalls Mitglied war. Bekommen hat er jedoch keine, weshalb es dann vor Gericht ging. Der Fall lag zunächst beim Bezirksgericht Maloja. In der Folge befasste sich das Kantonsgericht Graubünden und das Bundesgericht je dreimal mit dem Fall. (so/sda)

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