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Suche nach bei Zermatt vermisstem Tengelmann-Chef wird abgebrochen

Sechs Tage wurde in der Umgebung von Zermatt VS nach dem verschwundenen Tengelmann-Chef gesucht. Mittlerweile geht die Familie nicht mehr davon aus, dass Karl-Erivan Haub noch lebend gefunden werden kann. Die Suche wurde am Freitag abgebrochen.

Agentur
sda
13.04.18 - 18:04 Uhr
Ereignisse
Die Familie des bei Zermatt VS verschwundenen Tengelmann-Chefs geht nicht mehr davon aus, dass Karl-Erivan Haub noch lebend gefunden werden kann. (Archivbild)
Die Familie des bei Zermatt VS verschwundenen Tengelmann-Chefs geht nicht mehr davon aus, dass Karl-Erivan Haub noch lebend gefunden werden kann. (Archivbild)
KEYSTONE/AP dpa/ROLAND WEIHRAUCH

Nach Tagen «in den extremklimatischen Bedingungen eines Gletschergebietes» bestehe keine Überlebenswahrscheinlichkeit mehr, teilte Tengelmann am Freitag im Namen der Familie mit. Daher werde die Überlebendensuche nun auf eine Bergungssuche umgestellt.

«Dieses Unglück ist sowohl für die Familie Haub als auch das gesamte Familienunternehmen eine furchtbare und für alle unfassbare Tragödie», sagte Tengelmann-Sprecherin Sieglinde Schuchardt der Nachrichtenagentur DPA.

Seit Samstag vermisst

Nach dem vermissten 58-Jährigen war am Freitag wie schon an den Tagen zuvor auf der Schweizer und der italienischen Seite des Berggebiets gesucht worden. Ende Nachmittag wurde die Suche dann abgebrochen, wie ein Mediensprecher der Walliser Kantonspolizei auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA sagte.

Das abgesuchte Gebiet umfasste 240 Quadratmeter Fläche, bedeckt von Schnee oder von Gletschern. Über den Ort, wo sich Karl-Erivan Haub befinden könnte, gab es nach Angaben der Polizei am Freitag keine neuen Anhaltspunkte. Am Donnerstag hatte wegen starken Windes nicht gesucht werden können.

Haub wird seit Samstag in den Bergen oberhalb von Zermatt vermisst. Zum letzten Mal gesehen worden war er am Samstagmorgen beim Verlassen der Bergstation Klein Matterhorn. Der 58-Jährige begab sich alleine auf eine Skitour.

Er wollte sich nach Angaben seiner Familie auf das Skitourenrennen Patrouille des Glaciers (PDG) vorbereiten und akklimatisieren. Nachdem er nicht wie verabredet in ein Hotel zurückgekehrt war, schlug seine Familie Alarm und stellte unbegrenzte Geldmittel für die Suche zur Verfügung.

Dutzende Rettungskräfte

Vor allem wegen des Wetters gestaltete sich die Suche schwierig. Zeitweise waren sechzig Rettungskräfte und auch Helikopter im Einsatz. In der Region gibt es Tausende Gletscherspalten, teils Hunderte Meter tief. Die Einsatzkräfte seilten sich in die bekanntesten Spalten ab und leuchteten sie aus.

Zum von Haub geleiteten Familienimperium gehören unter anderem Deutschlands grösster Textil-Discounter Kik und die Baumarktkette Obi. Die Tengelmann-Erben gehören Berichten zufolge zu den weltweit hundert reichsten Familien. Laut Schätzungen von 2014 beträgt das Familienvermögen 3,5 Milliarden Euro.

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