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Zwei tote Wintersportler und ein geretteter Kameramann im Wallis

Das winterliche Wochenende hat im Wallis zwei Menschen das Leben gekostet: Ein Tourenskifahrer kam in einer Lawine um, ein Snowboarder bei einem Sturz. Glück hatte ein Kameramann - er konnte verletzt geborgen werden. Ein Rettungshelikopter ist unterwegs verunfallt.

Agentur
sda
25.03.18 - 18:36 Uhr
Ereignisse
Verschüttet und leicht verletzt geborgen: Der Kameramann von Tele M1 drehte für die Sendung "Tierisch" eine Reportage über eine Winterwanderung mit Bernhardinerhunden.
Verschüttet und leicht verletzt geborgen: Der Kameramann von Tele M1 drehte für die Sendung "Tierisch" eine Reportage über eine Winterwanderung mit Bernhardinerhunden.
KEYSTONE/FONDATION BARRY/CLAUDIO ROSSETTI

Der österreichische Tourenskifahrer war am Samstagmittag mit drei Begleitern auf dem Weg zum 3698 Meter über Meer liegenden Balmhorn. Als sie sich auf dem Zackengrat befanden, löste sich eine Schneeverwehung, und der Mann stürzte in die Tiefe. Er konnte gemäss Angaben der Kantonspolizei Wallis nur noch tot auf 2200 Metern geborgen werden. Seine Begleiter blieben unversehrt.

Das zweite Todesopfer ist ein 19-Jähriger aus Deutschland. Der Snowboarder war am Samstagnachmittag ausserhalb des Skigebiets Hohsaas in Saas-Grund VS unterwegs. Er habe die markierte Piste verlassen, um einen Hang zu befahren, schreibt die Kantonspolizei.

Als er zu einer Felswand gekommen sei, habe er seine Fahrt nicht fortsetzen können. In der Folge habe er sein Snowboard abgeschnallt, um zu Fuss zur Piste zurückzugelangen. Dabei sei er ausgerutscht und rund 80 Meter über die Felswand in die Tiefe gestürzt.

Reportage für «Tierisch»

Mehr Glück hatte ein Kameramann des Fernsehsenders Tele M1, das zu den AZ Medien gehört. Er war mit einer rund zehnköpfigen Gruppe unterwegs, die am Freitag mit Bernhardinerhunden zum Hospiz aufgestiegen war. Sie kehrte am Samstag wieder zurück.

Der Kameramann entfernte sich am frühen Morgen vom Hospiz, um noch einige Aufnahmen zu machen. Allerdings hat er offenbar niemanden über sein Vorhaben informiert. Um etwa 6 Uhr löste sich oberhalb des Hospizes eine Lawine und erfasste den Filmer.

«Wir hörten ihn unter den Schneemassen schreien», sagte Claudio Rossetti, der Direktor der Stiftung Barry, der Nachrichtenagentur sda. Der Verschüttete konnte schliesslich laut Walliser Kantonspolizei nur leicht verletzt aus den Schneemassen befreit werden. Über drei Stunden hatte er bis zu seiner Rettung ausgeharrt. Wie Tele M1 berichtete, war der Kameramann für die Sendung «Tierisch» unterwegs: Er drehte eine Reportage über eine Winterwanderung mit Bernhardinern.

Ein Helikopter der Air Glaciers, der für die Suche des Verschütteten aufgeboten wurde, ist gegen 9.30 Uhr auf dem Weg zum Einsatz verunfallt. Die Besatzung blieb unverletzt. Die Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) hat eine Untersuchung eingeleitet.

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