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Frühlingsanfang mit Kühlschrank-Temperaturen

Am Dienstag ist Frühlingsbeginn, aber das Wetter hält sich nicht an den Kalender. Aussergewöhnlich sind Kälte und Schneefall zu dieser Jahreszeit nicht, versichern Experten. Sie wissen, warum man die Winterkleider noch nicht wegräumen und mit dem Reifenwechsel zuwarten soll.

Béla
Zier
20.03.18 - 04:30 Uhr
Ereignisse
Kein Traum von Frühling: Noch herrscht  in Graubünden Winter.
Kein Traum von Frühling: Noch herrscht in Graubünden Winter.
YANIK BÜRKLI

Das Wetter präsentiert sich kein bisschen frühlingshaft, aber heute Dienstag ist kalendarischer Frühlingsbeginn. Wann steigen die Temperaturen? Wie steht es um die Lawinengefahr? Wann soll man auf Sommerpneus wechseln? Diese und weitere Fragen beantworten der Meteorologe Mario Rindlisbacher von Meteotest, Lawinenwarner Kurt Winkler vom Davoser Institut für Schnee- und Lawinenforschung und Silvio Berger, Inhaber der Churer Sport-Garage.

Ist dieses Wetter für den Monat März aussergewöhnlich?

Von den Temperaturen her nicht, es könne auch beim kalendarischen Frühlingsbeginn noch Winterwetter geben, weiss Mario Rindlisbacher. «Es ist halt so, dass es im Spätwinter oder Vorfrühling häufig recht grosse Schwankungen beim Wetter gibt», erklärt der Meteorologe.

Auch für Lawinenwarner Kurt Winkler fällt das Wetter nicht aus dem Rahmen: «Es ist völlig normal und überhaupt nichts Spezielles, dass wir in den Bergen noch Winter haben.»

Dauert der Winter noch lange?

Laut Rindlisbacher muss bis und mit diesen Mittwoch von kalten Temperaturen ausgegangen werden: «In der zweiten Wochenhälfte steigen die Temperaturen dann langsam.» Am Wochenende könne zumindest in tieferen Lagen wie etwa dem Churer Rheintal mit Sonnenschein und etwa zehn Grad gerechnet werden. «Dann ist schon eher frühlingshaftes Wetter, jedoch noch nicht in höheren Lagen.» Allgemein geht Rindlisbacher für das Wochenende von milderen Temperaturen aus. Er rät aber dazu, die Winterkleider noch nicht wegzuräumen. Zudem solle man wegen der Nachfröste kälteempfindliche Pflanzen nicht ins Freie stellen, empfiehlt der Meteorologe.

«In der nächsten Zeit, etwa eine Woche, rechnen wir mit sehr kalten Temperaturen, also winterlichen Verhältnissen», führt Lawinenwarner Winkler aus. Es sei also nichts mit Frühlingsanfang in den Bergen, sondern es herrsche wirklich Winter.

Wie gross ist die Lawinengefahr?

Auch in den nächsten Tagen werde das Hauptproblem nicht die Erwärmung, der Frühling oder Nassschneelawinen sein, sondern trockene Schneebrettlawinen, erklärt Winkler. Er mahnt deshalb zur Vorsicht: «Die Hauptgefahr sind trockene Schneebrettlawinen, die man selber auslöst.»

Wann verschwindet der Schnee?

«Wir haben im Moment überdurchschnittliche Schneehöhen in den Bergen, das gilt eigentlich praktisch für die ganze Schweiz und auch Graubünden», beschreibt Winkler die allgemeine Situation. Je weiter oben in den Bergen, desto später werde der Schnee weggehen. «Tendenziell würde man dieses Jahr erwarten, dass der Schnee wahrscheinlich eher später weggeht, das kann je nach Wetter im Frühling aber auch noch ändern.»

Soll man zum Frühlingsanfang beim Auto von den Winter- auf die Sommerreifen wechseln?

Wenn man in höheren Regionen wohne, sei der Frühlingsbeginn absolut kein Indikator für einen Reifenwechsel, betont Garagist Silvio Berger. Der Fachmann rät: «Grundsätzlich wartet man mit einem Reifenwechsel immer bis nach Ostern.» Berger empfiehlt, den Termin für einen Reifenwechsel unbedingt zu reservieren, denn «nach Ostern gibt es sicher einen Run».

Béla Zier ist Redaktor der gemeinsamen Redaktion Online/Zeitung «Südostschweiz» und «suedostschweiz.ch» und berichtet über die Region Davos und das Prättigau. Er ist seit 1993 für die Medienfamilie Südostschweiz tätig und arbeitet dort, wo er auch wohnt. In Davos. Mehr Infos

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