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Ennenda erhält den Preis für das umweltverträglichste Fridlisfüür

Zum vierten Mal sind in diesem Jahr die Fridlisfüür hinsichtlich Umweltverträglichkeit, Ordnung und Organisation beurteilt worden. Die Organisatoren und Helfer in Ennenda schnitten dabei am besten ab.

Südostschweiz
09.03.18 - 21:35 Uhr
Ereignisse
Fridlisfüür der Primaschüler in Ennenda
Fridlisfüür der Primaschüler in Ennenda
PRESSEBILD

«Dieses Jahr sind die Gewinner die Organisatoren und Helfer des Feuers in Ennenda», steht in der gestrigen Medienmitteilung aus der Abteilung Umweltschutz und Energie des kantonalen Departementes Bau und Umwelt. In Ennenda habe nicht nur das umweltverträglichste und am besten organisierte Fridlisfüür gebrannt. Es habe auch für die Besucher «die eine oder andere Überraschung bereitgehalten» und sei dafür schliesslich «mit einem attraktiven Preis» belohnt worden.

Die Fridolinsfeuer wurden am letzten Dienstagabend in 17 verschiedenen Ortschaften des Kantons Glarus zum Gedenken an den Glarner Landespatron St. Fridolin entzündet. Diese Fridlisfüür sind sogenannte vorchristliche Frühlingsfeuer, die den Winter vertreiben und den Frühling ins Land einziehen lassen sollen. Wie in der Mitteilung weiter ausgeführt wird, sammelten schon damals Knaben einige Tage vor dem Feuer Reisig und dürre Äste, um damit auf freistehenden Hügeln in der Nähe der Ortschaften mächtige Holzstösse aufzuschichten. Am Abend des St. Fridolinstages zogen sie dann auf diese Hügel und steckten die Haufen in Brand, wobei jede Knabenschar mit ihrem Feuer jeweils die Feuer der benachbarten Anhöhen zu überbieten versuchte.

Problem für die Luftreinhaltung

«Die Tradition wird weiterhin gepflegt», steht in der Mitteilung weiter. Als Brennstoff wurden bis gegen Ende des 20. Jahrhunderts auch Holzabfälle, Möbel, oder ähnliches verbrannt. Seit der Inkraftsetzung der Luftreinhalte-Verordnung 1985 ist das offene Verbrennen von Abfall jedoch verboten. Denn beim Verbrennen von Abfällen im Freien entstehen giftige Rauchgase. Ein Kilogramm Abfall, das offen verbrannt wird, belastet die Umwelt gleich stark mit Schadstoffen wie zehn Tonnen Kehricht, die in einer Kehrichtverbrennungsanlage mit Rauchgasreinigung verbrannt werden. Darum wird seither von den Organisatoren dieser Feuer auf sauberen Brennstoff geachtet.

Die Veranstalter der Feuer – unter anderem Schulen oder Dorfvereine – bemühen sich, dass für die Fridlisfüür nur naturbelassenes und vor allem trockenes Holz verwendet wird.

Um die Veranstalter zu belohnen, die sich in besonderem Mass für ein sauberes, umweltverträgliches Fridlisfüür einsetzen, wurden auch dieses Jahr die Fridlisfüür von einer Fachjury beurteilt. Diese besteht aus Vertretern der drei Glarner Gemeinden und des Kantons. Die verschiedenen Fridlisfüür wurden nach vorgängig festgelegten Kriterien hinsichtlich verwendeter Materialien, Abdeckung bei Regen, Verwendung von ökologischen Zündern oder Brandbeschleunigern, Organisation und genereller Ordnung bewertet. Beurteilt wird auch, ob sich das jeweilige Fridlisfüür im Vergleich zu den Vorjahren verbessert hat.

«Die grosse Mehrheit der Fridlisfüür hinterliessen einen sehr guten Eindruck», wird diese Mehrheit gelobt. Doch gewinnen kann nur einer. «Mit dem Titel des umweltverträglichsten und am besten organisierten Fridlisfüür 2018 wurde durch die Fachjury das Fridlisfüür in Ennenda gekürt.» Organisiert und erstellt worden sei dieses nun prämierte Feuer von der Primarschule Ennenda. Sie erhält dafür nun einen Preis.

Ein Kilogramm Abfall, das offen verbrannt wird, belastet die Umwelt gleich stark mit Schadstoffen wie zehn Tonnen Kehricht, die in einer Kehrichtverbrennungsanlage mit Rauchgasreinigung verbrannt werden.

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