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Arktische Luft lässt die Glarner vor Kälte bibbern

Brrr! Die Kälte hat das Glarnerland im Griff. Es sind die kältesten Tage des Winters mit Temperaturen weit unter null Grad. Es ist aber deutlich wärmer als bei der Kältewelle vor fünf Jahren.

Südostschweiz
15.02.18 - 11:30 Uhr
Ereignisse
Winter Kälte Schnee Eis
Die Kälte hat das Glarnerland im Griff.
Yanik Buerkli / YANIK BUERKLI

Im Glarnerland ist es zurzeit richtig kalt. Was für diesen Winter bisher eher aussergewöhnlich ist. In der Nacht auf Mittwoch sanken die Temperaturen in Glarus auf -8 Grad, in Elm wurden gar -13 Grad gemessen. Auch heute Donnerstag bleibt es eisig kalt.

Solch extreme Minustemperaturen wie in Elm sind keine Seltenheit, wie Stefanie Wermelinger von Meteotest sagt. Im Durchschnitt sinken zuhinterst im Sernftal die Temperaturen etwa zweimal im Jahr auf -12 Grad und tiefer, wie die Aufzeichnungen der vergangenen 30 Jahre zeigen. «Somit lässt sich sagen, dass es mit Sicherheit ein auffallendes Kälteereignis ist, jedoch nicht mithalten kann mit historischen Tiefstwerten», so Wermelinger. Etwa mit der Kältewelle Anfang Februar 2012, als im Glarnerland sibirische Verhältnisse herrschten. Die tiefsten Temperaturen wurden damals am 5. Februar mit -16,4 Grad für Glarus und tags darauf für Elm mit -24,6 Grad erreicht. Sämtliche Tage der rund zweiwöchigen Kältewelle schafften es in die Top-20-Liste der kältesten Tage in den letzten 30 Jahren.

Die jüngste Kältewelle im Glarnerland sorgte im Dezember 2016 für zugefrorene Bergseen. Auf dem Talalpsee bei Filzbach genossen viele Schlittschuhläufer dieses besondere Ereignis – wie schon ein Jahr zuvor.

Minusrekorde im Bündnerland

Für die aktuellen Kältetage ist ein Ausbruch kalter arktischer Luft verantwortlich: «Diese Luft ist sehr trocken, und der Himmel war in den Nächten jeweils beinahe klar. Dadurch war die Wärmeabstrahlung vom Boden sehr hoch, und entsprechend waren die Temperaturen eisig», erklärt Meteorologin Stefanie Wermelinger.

Besonders extreme Kälte herrscht zurzeit im Osten der Schweiz. In der Nacht auf Mittwoch wurden dort neue Minusrekorde aufgestellt. In den Bündner Tälern lagen die Kältepole bei -26,6 Grad in Samedan und am Ofenpass bei -26,7 Grad. Im Flachland wurden im sanktgallischen Ebnat-Kappel mit -13,8 Grad die tiefsten Temperaturen gemessen.

Heute Donnerstag bleibt es laut Wermelinger im Glarnerland weiterhin kalt. «Die Temperaturen vom Dienstag und Mittwoch werden in der Nacht wahrscheinlich nicht mehr erreicht werden.» Für mildere Temperaturen sorgt heute tagsüber eine Warmfront.

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